DALLAS/STOCKHOLM (dpa-AFX) - Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson
Die Nokia-Titel sackten auf der Handelsplattform Tradegate vor Start des Haupthandels um fast neun Prozent ab. Ericsson gewannen mehr als zehn Prozent. Der Nokia-Kurs hatte bereits am Vortag wegen Spekulationen unter Druck gestanden, dass der Konzern im Ringen um den Auftrag den Kürzeren ziehen könnte.
Ericsson soll die Netze von AT&T modernisieren. Die strategische Vereinbarung sieht den Aufbau eines cloudbasierten 5G-Netzes mit einer offenen Architektur vor (sogenanntes Open RAN). Dadurch solle es Entwicklern ermöglicht werden, um die Lieferung von Komponenten zu konkurrieren, hieß es in der Mitteilung weiter. Die meisten Netze heutzutage basieren hingegen auf einer Beziehung mit einem einzigen Hersteller. AT&T ist nach der Deutsche-Telekom-Tochter
Für Ericsson ist der Auftrag ein bedeutender Schritt, um seine Verbindungen zu AT&T weiter auszubauen. Bereits jetzt stehen die Schweden für rund zwei Drittel des Netzes der Amerikaner. Das andere Drittel entfällt auf Nokia. Für die Finnen ist der Sieg des Konkurrenten ein weiterer schwerer Schlag: Laut Konzernangaben dürfte AT&T in diesem Jahr bisher für fünf bis acht Prozent des Nettoumsatzes im Netzwerkgeschäft stehen. Die erwarteten Umsatzeinbußen dürften aber zum Teil durch die bereits verkündeten Sparmaßnahmen abgefedert werden, teilte Nokia weiter mit.
Wegen der Probleme in seinem Geschäft mit 5G-Infrastruktur hatte Nokia bereits im Oktober den Abbau von bis zu 14 000 Stellen verkündet. Nokia erwartet nun zwar, dass das Netzwerkgeschäft in den kommenden Jahren profitabel bleiben wird. Der Zeitplan für das Erreichen einer zweistelligen operativen Marge sollte sich aber um bis zu zwei Jahre verzögern, hieß es vom Konzern weiter./tav/men/tih
Quelle: dpa-AFX