Diese Handelswoche hat für Thyssenkrupp mit einem Knall begonnen. Überraschend gab die Konzernchefin Martina Merz ihren Rücktritt bekannt. An den Märkten kam das ganz und gar nicht gut an. Die Aktie rutschte noch am selben Tag um 13 Prozent ab. So steht es nun für die Thyssen-Scheine aus technischer Sicht weiter.
Noch vor Kurzem war die Freude bei Thyssen-Anlegern groß. Nachdem sich die Aktie seit Anfang des Jahres in einer Seitwärtsrange bewegte, brach sie Mitte April über die obere Range-Begrenzung bei 7,60 Euro aus. Trotz hohem Handelsvolumen erwies sich der Ausbruch als Fehlsignal.
Nur wenige Tage darauf folgte schließlich der Schock. Mit einem zweistelligen Kursminus hat die Aktie von Thyssenkrupp zu Wochenbeginn auf den überraschenden Rücktritt von Konzernchefin Martina Merz reagiert. Der Titel rauschte damit bis an die Unterseite der Range. Diese geht von einer massiven Unterstützungszone zwischen der 200-Tage-Linie bei rund 6,00 Euro und den Zwischentiefs bei 6,25 Euro aus.
Glücklicherweise konnte zur Wochenmitte hier der Abverkauf gestoppt werden. Beflügelt haben hier vor allem Berichte über einen möglichen Einstieg eines Konzerns aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Der staatlich unterstützte Stahlkonzern Emirates Steel Arkan aus Abu Dhabi zeichne sich als der ernsthafteste Anwärter auf eine Beteiligung an der Stahlsparte von Thyssenkrupp ab und könnte in den kommenden Monaten ein formelles Angebot abgeben, berichtete Bloomberg.
Die Aktie sprang darauf gut fünf Prozent an, schwankt seitdem aber lediglich um das September-Hoch bei 6,46 Euro. Damit wird besonders die kommende Woche richtungsweisend für die Aktie. Hält das positive Moment infolge des Newsflows nicht an, sodass der Kurs nachhaltig unter die Range fällt, dürfte es zügig weiter bergab bis an die Volume-Peak bei 5,80 und 5,30 Euro gehen. Nutzt die Aktie dagegen den kurzfristigen Aufschwung und knackt die nächste Hürde an der 50-Tage-Linie bei 6,80 Euro, ist ein erneuter Ausbruchsversuch über die Range wahrscheinlich.
Die Lage bei Thyssenkrupp bleibt turbulent. Durch die personellen Veränderungen ergeben sich viele offene Fragen, die Zukunft der einzelnen Sparten scheint offener denn je. Der Einstieg eines Investors beim Stahl dürfte aber am Markt gut ankommen. Nach dem Kurssturz zu Wochenbeginn hat sich die Situation zumindest etwas beruhigt. Dennoch gilt weiterhin: Neueinsteiger warten vorerst ab. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 5,90 Euro.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.