In weniger als sechs Wochen hat die Nikola-Aktie ihren Wert mehr als verfünffacht. Noch Ende Juni galt das Unternehmen als Pleite-Kandidat, war ein Penny-Stock und das Chartbild eine absolute Katastrophe. Steigt Nikola jetzt wie ein Phönix aus der Asche oder handelt es sich bei der aktuellen Bewegung doch nur um einen sogenannten Dead-Cat-Bounce?
Aus charttechnischer Sicht ist die Nikola-Aktie kurz davor einen sogenannten Fünfteiler zu beenden. Dabei handelt es sich um drei impulsive Aufwärtswellen, die durch die korrektiven Wellen zwei und vier getrennt sind. In der Regel gibt ein solcher Fünfteiler die Trendrichtung vor.
Im Fall von Nikola könnte es deshalb nach drei Jahren Bärenmarkt zu einer nachhaltigen Trendwende kommen. Dafür müsste der Kurs allerdings zunächst das Hoch der Welle drei bei 2,95 Dollar überwinden und ein neues Jahreshoch über 3,00 Dollar markieren. Anschließend wäre sogar der Weg bis zum November-Hoch 2022 bei 3,97 Dollar frei.
Sollte das Papier jedoch in den nächsten Tagen kein neues Jahreshoch markieren, droht der erneute Absturz. Denn der Fünfteiler wäre nicht komplett und damit die vorherrschende Trendrichtung weiterhin abwärts.
Der zeitliche Faktor ist deshalb entscheidend, weil die Wellen eins und drei in sehr kurzer Zeit abgehandelt wurden (neun beziehungsweise 17 Tage). Deshalb ist nicht zu erwarten, dass die letzte Welle des Fünfteilers lange auf sich warten lässt – falls sie kommt.
Aus technischer Sicht hat die Nikola-Aktie eine echte Chance auf eine Trendwende. Dafür ist allerdings zwingend ein Kursanstieg über das Jahreshoch beziehungsweise die 3-Dollar-Marke notwendig. Andernfalls würde es sich nur um einen Dead-Cat-Bounce handeln, bei dem die Aktie ein letztes Lebenszeichen sendet, bevor der Markt ihr den Garaus macht. Anleger bleiben deshalb zunächst an der Seitenlinie.