Der Hamburger Wirkstoffforscher Evotec kommt nicht aus der Krise. Nach dem Schock im August durch eine drastisch gesenkte Prognose gibt es aktuell erneut Unruhe im Vorstand. Die Aktie bleibt unter Druck, der jüngste Reboundversuch ist auf Eis gelegt. So steht es nun aus charttechnischer Sicht um den Wert.
Seit der überraschende Rücktritt des langjährigen CEO Werner Lanthaler zu Jahresbeginn wegen verspätet gemeldeter Aktiengeschäfte für Schlagzeilen sorgte, kommt Evotec nicht zur Ruhe. Die im August veröffentlichte Gewinnwarnung, bei der sowohl Umsatz- als auch Gewinnprognose deutlich nach unten korrigiert wurden, hat das Vertrauen der Anleger zusätzlich erschüttert. Der Abgang des Chief Business Officers Matthias Evers nach nur zweieinhalb Jahren im Amt ist ein weiterer Rückschlag für Evotec. Das Unternehmen will die Position nicht neu besetzen, sondern die Aufgaben auf andere Vorstandsmitglieder verteilen. Diese Verschlankung des Managements zeigt, dass der Konzern weiter nach Wegen sucht, die angespannte Lage in den Griff zu bekommen.
Aus charttechnischer Sicht verläuft dies jedoch bisher erfolglos. Zwar unternahm die Aktie Ende August einen Reboundversuch mit angeschlossenen Gap-Close (zwischen 5,81 und 8,05 Euro), doch das positive Momentum ebbte zu schnell ab. Aber auch auf der mittelfristigen Zeitebene lassen sich keine guten Worte zu dem Titel finden. Der Abwärtstrend ist voll intakt, auch kein einziger der gängigen technischen Indikatoren weist auf eine Trendwende hin. Die Wahrscheinlichkeit ist damit recht hoch, dass die Unterstützungszone an der 5-Euro-Marke (2013er-Hoch und August-Tief) angelaufen wird.
Evotec kommt immer noch nicht zur Ruhe. Es wird dauern, bis das Unternehmens das Vertrauen des Kapitalmarkts zurückgewinnen kann. Aktuell zeichnet sich keine nachhaltige Trendwende ab. Anleger beobachten daher das Geschehen vorerst weiter von der Seitenlinie.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.