Das britische Biotechnologie-Start-up Vaccitech strebt einen Börsengang an der Nasdaq an. Das Unternehmen steht hinter dem COVID-19-Impfstoff des Pharmakonzerns AstraZeneca und peilt beim IPO eine Bewertung im hohen dreistelligen Millionenbereich an. Die aktuellen Unsicherheiten rund um den Impfstoff AZD1222 trüben aber das Bild.
AstraZeneca verkauft den Impfstoff bislang ohne Gewinnabsicht, was dazu geführt hat, dass der AZD1222 mit über drei Milliarden Dosen das mit Abstand am häufigsten bestellte COVID-19-Vakzin ist. Auch die vergleichsweise einfache Lagerung macht das Serum attraktiv.
Bereits im Juli könnte AstraZeneca mit dem kommerziellen Vertrieb starten. Davon würde auch Vaccitech profitieren, da das Unternehmen dann 1,4 Prozent des Nettoumsatzes erhält. Auch dürfte sich der Preis des AZD1222, der aktuell ab 2,15 Dollar pro Impf-Dose verkauft wird, in Richtung der Konkurrenz-Vakzine von zwölf Dollar und mehr bewegen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr verbuchte Vaccitech einen Umsatzrückgang von knapp 30 Prozent auf 4,8 Millionen Dollar. Dieser hängt vor allem mit einem starken Rückgang der Forschungsförderungen und -verträge im Zuge der Konzentration auf den Corona-Impfstoff zusammen.
Parallel forscht das Biotech-Start-up auch an Impfstoffen gegen Hepatitis B, Prostatakrebs oder Varizella-Zoster-Viren, die beispielsweise Gürtelrose auslösen.
Die breite Entwicklungs-Pipeline und der in alleine diesem Jahr 35 Milliarden Dollar schwere Corona-Vakzine-Markt könnten sich auszahlen: Laut einem Bericht des Wall Street Journal dürfte sich die angestrebte IPO-Bewertung von 700 Millionen Dollar bis Ende 2021 auf über eine Milliarde erhöhen.
Vaccitech ist ein interessanter IPO-Kandidat. Sobald weitere Informationen wie beispielsweise die Preisspanne vorliegen, wird DER AKTIONÄR eine Bewertung abgeben.