Die Biotech-Gesellschaft Gilead, die in Zeiten der Corona-Pandemie allen voran mit dem Covid-19-Medikament Remdesivir für Schlagzeilen gesorgt hat, stärkt die Produktpipeline. Mit der Übernahme der im niedersächsischen Burgwedel ansässigen MYR GmbH wollen die Amerikaner das Hepatitis-Geschäft stärken.
Die MYR GmbH hat Hepcludex zur Behandlung des chronischen Hepatitis-D-Virus (HDV) entwickelt und dafür in Europa im Juli 2020 auf Basis von Phase-2-Studiendaten eine bedingte Zulassung erhalten. Einen Antrag auf US-Zulassung strebt MYR in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 an.
Gilead legt für die MYR-Pipeline zunächst 1,15 Milliarden Euro auf den Tisch. Darüber hinaus ist eine weitere Meilensteinzahlung von bis zu 300 Millionen Euro möglich. Gilead baue damit die Position als weltweit führendes Unternehmen in der Virologie und bei Lebererkrankungen aus, heißt es.
Die Gilead-Aktie notiert nach dem Deal knapp ein Prozent leichter und damit unverändert in der Nähe des 52-Wochen-Tiefs bei 57,04 Dollar. Von der Remdesivir-Euphorie aus dem Frühjahr ist nichts geblieben. Anleger bleiben an der Seitenlinie, können den Wert jedoch auf die Beobachtungsliste setzen.