Der europäische Vakzin-Entwickler, der in der Corona-Pandemie mit der Fokussierung auf einen Covid-19-Totmpfstoff für Schlagzeilen gesorgt hat, kann mit seinen Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr nicht überzeugen. Trotz einer positiven Anpassung der Umsatzprognose hält der Biotech-Wert die im frühen Handel angefallenen Gewinne nicht und notiert auf der Handelsplattform Tradegate inzwischen rund sieben Prozent im Minus.
Im vergangenen Jahr kletterten die Produktumsätze von Valneva im Vergleich zu 2022 um 26 Prozent und lagen sogar zwölf Prozent über dem 2019er-Niveau, als das Coronavirus die Welt noch nicht in Atem gehalten hat. Die Erlöse durch die Covid-19-Impfstoffe ausgeklammert, kletterten die Produktumsätze sogar um 63 Prozent zum Jahr 2022. Bis 2026 peilt Valneva eine Verdopplung der Produkterlöse an. Ebenfalls wichtig: Per Ende 2023 wies Valneva Barmittel in Höhe von 126,1 Millionen Euro aus.
Dank der Verlängerung der rückzahlungsfreien Periode der bestehenden Kreditfinanzierungsvereinbarung bis Januar 2026 kann das Unternehmen sogar seine Cash-Reichweite verlängern. "Das operative Geschäft wird als ausreichend finanziert angesehen (Darlehensrückzahlung ausgenommen), bis die kommerziellen Einnahmen aus dem Lyme Borreliose-Programm eine nachhaltige Profitabilität ermöglichen", heißt es in einer Pressemitteilung von Valneva.
Vom wieder anziehenden Tourismus rund um den Globus profitiert Valneva mit seinem Reiseimpfstoff-Business. Dank die Verbesserung der Lieferengpässe beim Vakzin IXIARO präzisiert das Unternehmen seine Umsatzprognose. Valneva peilt nun Erlöse zwischen 160 bis 180 Millionen Euro an nach 150 bis 180 Millionen Euro zuvor.
Die Anleger haben sich offensichtlich mehr von Valneva erhofft. Die ersten Analysten haben indes bereits ihre positive Einschätzung bestätigt: Kempen rät weiter zum Kauf mit einem Zielkurs von 10 Euro, Oddo BHF sieht den Impfstoff-Titel sogar erst bei 12 Euro fair bewertet. DER AKTIONÄR findet den Wert ebenfalls mittel- bis langfristig interessant. Charttechnisch drängt sich derzeit allerdings noch kein Kauf auf. Watchlist!
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Valneva.