Adipositas ist ein globales Problem und die Nachfrage nach Appetitzüglern von Novo Nordisk und Eli Lilly geht durch die Decke. Doch auch dieser Pharma-Riese könnte bald ein gehöriges Wörtchen mitreden.
Die Jagd auf Novo Nordisk und Eli Lilly ist eröffnet. Immer mehr Unternehmen wollen dem Duopol perspektivisch Marktanteile im boomenden Markt für Adipositas-Medikamente abluchsen. Kein Wunder, rechnen die Analysten von Goldman Sachs damit, dass der Markt im Jahr 2030 auf satte 130 Milliarden Dollar anschwellen wird. Zur Einordnung: Novo Nordisk erlöste 2023 mit seinen Adipositas-Produkten (Wegovy und das weniger populäre Saxenda) 5,58 Milliarden Euro, Eli Lilly in knapp einem Monat mit dem Appetitzügler Zepbound (FDA-Zulassung erst im Dezember 2023) bereits gut 163 Millionen Euro. Das Wachstumspotenzial, welches es für die Pharma- und Biotech-Branche zu erschließen gilt, ist enorm. Gerade in Zeiten, in denen zahlreiche Blockbuster ihren Patentschutz verlieren. Unter anderem hat sich Roche mit der Übernahme von Carmot Therapeutics, ebenfalls im Dezember vergangenen Jahres, in Stellung gebracht. Erste Studiendaten in der Frühphase erwiesen sich zuletzt als vielversprechend. Zudem liebäugelt das Management mit einer beschleunigten Entwicklung respektive Zulassung des ersten Adipositas-Medikaments aus der akquirierten Carmot-Pipeline. Das ging zuletzt aus einem Interview der Financial Times mit Roche-Chef Thomas Schinecker hervor. Auch die wesentlich kleinere Viking Therapeutics kann sich inzwischen berechtigte Hoffnung auf ein beschleunigtes Entwicklungsprogramm machen. Pfizer unternimmt ebenfalls alle Anstrengungen, um sich langfristig Marktanteile zu sichern. Und dieser Biotech-Gigant? Auch das amerikanische Aushängeschild der Biotechnologie will nicht zusehen, wie die Konkurrenz den Multi-Milliarden-Dollar-Markt unter sich aufteilt.