Mehr als fünf Prozent hat die Aktie von Siemens Healthineers am Mittwoch an Boden verloren. Eine herbe Gewinnwarnung des Wettbewerbers Philips hat den Medizintechnikkonzern im Sog mit nach unten gerissen. Angesichts der zunehmenden Sorgen der Anleger hat sich auch das Chartbild damit wieder deutlich eingetrübt.
Klar ist: Die milliardenschweren Abschreibungen auf die Schlaf- und Beatmungssparte sind ein hausgemachtes Problem bei Philips. Die Lieferkettenprobleme dagegen dürften die gesamte Branche treffen, auch wenn Healthineers damit bereits in den vergangenen Monaten besser zurechtkam als der Wettbewerber. Das spiegelt sich auch im Kursverlauf wider: Die Healthineers-Aktie verlor zwar seit Jahresbeginn 35 Prozent, bei Philips waren es aber sogar 59 Prozent.
Und trotz der Probleme sind die Experten zuversichtlich, dass dem DAX-Konzern bald die Trendwende gelingt. Von 23 Analysten, die sich laut Bloomberg derzeit mit der Healthineers-Aktie beschäftigen, rät keiner zum Verkauf. 19 empfehlen die Aktie zum Kauf, dreimal lautet das Votum „Halten“. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 61,98 Euro rund 45 Prozent über dem aktuellen Niveau.
Am 9. November wird Siemens Healthineers dann tatsächlich seine Bücher öffnen. Dann wird sich zeigen, wie der Konzern das herausfordernde Marktumfeld meistern konnte. Neben den Zahlen stehen aber auch die Aussagen zur künftigen Entwicklung im Fokus – angesichts des gebrochenen Geschäftsjahres ist der Konzern Anfang Oktober bereits in das neue Geschäftsjahr 2022/23 gestartet.
Siemens Healthineers kämpft mit Lieferkettenproblemen und Rezessionssorgen. Doch der Konzern performt in diesem Umfeld deutlich besser als etwa Philips. Langfristig stimmen die Aussichten im lukrativen Wachstumsmarkt Medizintechnik ohnehin. Anleger sollten wegen des angeschlagenen Charts aber den Stopp bei 40 Euro beachten.