Nach dem deutlichen Rücksetzer der vergangenen Wochen konnten auch die starken Zahlen der Aktie von Siemens Healthineers keinen neuen Schwung verleihen. Vielmehr notiert der DAX-Titel mehr als 15 Prozent unter dem Allzeithoch aus dem Dezember. Auch zahlreiche Experten haben sich inzwischen zu den Quartalszahlen geäußert.
Siemens Healthineers habe trotz des herausfordernden Umfelds mit den Lieferketten-Problemen ein solides Zahlenwerk vorgelegt, sagt etwa Barclays-Analyst Hassan Al-Wakeel. Wegen der höheren Zahl von Antigen-Tests hob er seine EBIT-Schätzungen an. Das Kursziel lautet weiter 60 Euro mit Einstufung „Equal Weight“.
Auch Jefferies-Experte James Vane-Tempest rechnet damit, dass es bei Siemens Healthineers im zweiten Halbjahr des gebrochenen Geschäftsjahres besser laufen dürfte. Er sieht den fairen Wert der Aktie sogar erst bei 75 Euro und rät angesichts des Potenzials von mehr als 30 Prozent zum Kauf.
Zuversichtlich bleibt auch David Adlington von JPMorgan. Er sieht den DAX-Konzern als „langfristigen Champion“, auch wenn er wegen der gestiegenen Anleiherenditen und der Geschäftsentwicklung das Kursziel von 77,50 auf 71,10 Euro gesenkt hat. Die Einstufung lautet aber weiter „Overweight“.
DZ Bank skeptisch
Deutlich verhaltener zeigt sich Elmar Kraus von der DZ Bank. Auf ihn wirkt der Ausblick eher vorsichtig. Deshalb senkte er das Kursziel trotz des Umsatzsprungs, der durch die hohe Nachfrage nach Corona-Antigentests und die Konsolidierung von Varian begünstigt wurde, von 61 auf 59 Euro. Entsprechend lautet das Votum auch lediglich „Halten“.
Siemens Healthineers hat mit den starken Zahlen untermauert, dass die Geschäfte gut laufen. Auch nach der Sonderkonjunktur mit den Corona-Tests hat der Konzern viel zu bieten. Im Wachstumsmarkt Medizintechnik ist Healthineers bestens positioniert. Die Aktie dürfte bald wieder Fahrt aufnehmen. Allerdings sollten Anleger den Stopp bei 53 Euro im Blick behalten.