Nach der 2,3 Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung kam die Aktie von Siemens Healthineers im Wochenverlauf unter Druck. Doch angesichts des Kapitalbedarfs für die Varian-Übernahme war dieser Schritt ein offenes Geheimnis. Dass dieses Damoklesschwert nun weg ist, könnte für den MDAX-Titel zum Befreiungsschlag werden.
Zu 44,10 Euro hat Siemens Healthineers die neuen Aktien platziert. Rund 16 Prozent der Aktien gingen an den Staatsfonds von Katar, der nun insgesamt knapp ein Prozent hält. Die Mutter Siemens übernahm dagegen keine Anteile, so dass deren Beteiligung auf etwas mehr als 75 Prozent sinkt. Der höhere Streubesitz ist ein angenehmer Nebeneffekt der Kapitalerhöhung und könnte den Weg in den DAX endgültig ebnen.
Wichtiger ist aber, dass nun die Angst vor der Kapitalerhöhung aus dem Markt ist. Investoren wussten, dass ein solcher Schritt nötig ist und den Kurs kurzfristig belasten wird. Gut möglich also, dass viele ihren Einstieg bei Healthineers zurückgestellt haben – und nun zugreifen. Denn weitere Aktien sollen zur Finanzierung nicht platziert werden und langfristig dürfte sich die Varian-Übernahme, nach der der MDAX-Konzern die gesamte Palette der Krebsbehandlung abdecken kann, auszahlen.
Die Aktie von Siemens Healthineers sollte den Abschlag durch die Kapitalerhöhung schnell verkraften. Ein großer Hemmschuh für die Kursentwicklung ist nun Geschichte. Anleger sollten deshalb die Gewinne in jedem Fall laufen lassen.