Der Labordienstleister und Pharmazulieferer Sartorius wird nach guten Geschäften in den ersten sechs Monaten zuversichtlicher für das Gesamtjahr. So soll der Umsatz 2021 währungsbereinigt statt um etwa 35 Prozent jetzt um rund 45 Prozent steigen, wie das Unternehmen überraschend am Montagabend in Göttingen mitteilte. Auch der bereinigte operative Gewinn soll höher ausfallen als bisher gedacht. Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten am Abend gut an: Die Sartorius-Aktie legte auf der Plattform Tradegate um etwa zwei Prozent zu.
So erwartet die Sartorius-Führung, dass im Gesamtjahr nun etwa 34 Prozent des Umsatzes als operativer Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten (operatives Ebitda) beim Unternehmen hängen bleiben. Bisher hatte das Management nur mit etwa 32 Prozent gerechnet. Den Angaben zufolge steht die Prognose wegen der Pandemie jedoch immer noch unter noch größerer Unsicherheit als üblich. So setzt der Vorstand voraus, dass die Lieferketten stabil und die Produktionslinien in Betrieb bleiben.
Für das erste Halbjahr erwartet die Sartorius-Führung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein währungsbereinigtes Umsatzplus von etwa 60 Prozent. Davon sollen etwas über 34 Prozent als bereinigter operativer Gewinn übrig geblieben sein. Die stärksten Zuwächse gab es in der Sparte Bioprocess Solutions, die Technologien für die Herstellung von Biopharmazeutika anbietet. Aber auch die Laborsparte legte deutlich zu. Die vollständigen Halbjahreszahlen will Sartorius wie geplant am 21. Juli veröffentlichen.
Risikobewusste Anleger, die auf den Sartorius Turbo-Long (WKN TT23WG / Empf.-Kurs: 1,05 Euro) von HSBC auf dieses Szenario spekuliert haben, können sich über 40 Prozent Gewinn freuen. Trader setzen weiter einen Stopp bei 1,10 Euro und lassen die Gewinne laufen. Frische Q2-Zahlen gibt es offiziell am 21. Juli.
(Mit Material von dpa-AFX)