Der Göttinger Laborausrüster Sartorius hat am vergangenen Freitagabend die Marktteilnehmer mit einer Gewinnwarnung geschockt. Viele Analysten streichen seitdem ihre Kursziele für die DAX-Aktie zusammen, darunter auch Berenberg. Die Privatbank sieht dennoch auf dem derzeitigen Niveau eine gute Einstiegschance.
So stuft das Kreditinstitut die Vorzüge von Sartorius fortan mit "Buy" ein (zuvor "Hold"), das Kursziel beläuft sich auf 390 Euro nach 448 Euro zuvor.
"Volatilität gibt es in beide Richtungen", schrieb Analyst Odysseas Manesiotis in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Die Papiere des Pharma- und Laborzulieferers seien seit seiner Abstufung im Januar um fast ein Drittel eingebrochen. Anhaltender Abbau von Lagerbeständen sei inzwischen eingepreist, so der Experte. Gespräche mit Kunden deuteten auf eine nachlassende Belastung Ende des dritten Quartals hin. Grundsätzlich sei das Marktwachstum ohnehin stark.
"Zwar liegen unsere Prognosen etwa zehn Prozent unter den Zielen des Unternehmens für das Geschäftsjahr 2025 und das zweite Quartal dürfte schwach ausfallen, wie die Senkung des Unternehmensziels für das Geschäftsjahr 2023 andeutet, aber unsere Gespräche mit den Investoren deuten darauf hin, dass beide Faktoren angemessen eingepreist sind und wenig Raum für weitere Überraschungen nach unten lassen", so Manesiotis.
Unterstützung im Blick
Am Montag, dem ersten Handelstag nach der Gewinnwarnung, rutschte das Papier zeitweise unter die enorm wichtige Marke von 300 Euro, konnte diese allerdings im Tagesverlauf zurückerobern und darüber schließen. Die Hochstufung von Berenberg dürfte die Stabilisierung auf dem Kursniveau unterstützen.
Die Sartorius-Vorzüge scheinen die wichtige Chart-Marke zunächst verteidigen zu können. Langfristig ausgerichtete Anleger können auf dem derzeitigen Kursniveau wieder einen Fuß in die Tür stellen. Ein bewusst eng gesetzter Stoppkurs bei 280 Euro sichert vor größeren Verlusten nach unten ab. Eine umfangreiche Einschätzung zu Sartorius erhalten Sie in der aktuellen Ausgabe des AKTIONÄR, hier als e-Paper erhältlich.
(Mit Material von dpa-AFX)