Große Pharma- und Bitoech-Gesellschaften sind weiter auf der Suche nach aussichtsreichen Pipeline-Assets. Dazu gehört auch der französische Vertreter Sanofi. Der Pharma-Riese ist fündig geworden und greift nach der Biotech-Gesellschaft Inhibrx – mit einer ungewöhnlichen, aber hochinteressanten Deal-Struktur.
Sanofi will alle Inhibrx-Aktien zum Preis von je 30,00 Dollar erwerben, was einem Gegenwert von 1,7 Milliarden Dollar entspricht. Zudem erhalten die Investoren des Übernahmeziels ein bedingtes Wertrecht (CVR) im Wert von weiteren 5,00 Dollar, welches beim Erreichen bestimmter regulatorischer Meilensteine ausgeübt wird. Zudem wird Sanofi die Inhibrx-Schulden bei Drittparteien begleichen.
Damit wird der Weg für eine "neue Inhibrx" geebnet, in der alle Assets, außer das führende Programm INBRX-101, enthalten sein werden. An der neue Gesellschaft soll Sanofi acht Prozent kontrollieren. Zudem erhalten die Inhibrx-Altaktionäre je Anteil 0,25 Aktien am neuen Unternehmen.
Beim führenden Produktkandidaten des Übernahmeziels, INBRX-101, handelt es sich um eine potenziellen Wirkstoff zur Behandlung von Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (AATD). Das Programm befindet sich allerdings erst in einer frühen Phase der klinischen Entwicklung. Spannend in diesem Zusammenhang: Auch der AKTIONÄR-Hot-Stock Mereo BioPharma hat mit Alvelestat einen ähnlichen Wirkstoffkandidaten in der Pipeline. Die Briten wollen die Substanz zur Behandlung der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel-assoziierten Lungenerkrankung (AATD-LD) zur Zulassung führen.
Sanofi sichert sich einen spannenden Entwicklungskandidaten über eine komplexe Deal-Struktur, der sich jedoch erst in einer relativ frühen klinischen Phase befindet. Im europäischen Pharma-Sektor gibt es nach Ansicht des AKTIONÄR allerdings derzeit aussichtsreichere Werte als das Papier der Franzosen.