Der Online-Arzneimittelversender will 2024 weiter wachsen und peilt ein Plus von 30 bis 40 Prozent beim Umsatz an. Dennoch reichten die Zahlen zum vierten Quartal und die Guidance für das laufende Geschäftsjahr nicht aus, um die Aktie wieder in Richtung 150 Euro zu hieven. Im Gegenteil: Das 2023 stark gelaufene Papier wurde sogar abverkauft. Die Analysten von Berenberg sehen darin eine Chance.
Die E-Rezept-Marketing-Bemühungen sollten die Margen im Geschäftsjahr 2024 nicht beeinträchtigen, so Experte Gerhard Orgonas. Redcare Pharmacy strebe eine EBITDA-Marge von zwei bis vier Prozent an. In der Mitte würde dies laut dem Berenberg-Analysten ein EBITDA in Höhe von 72 Millionen Euro bedeuten, was über seiner vorherigen Schätzung in Höhe von 55 Millionen Euro liegt.
Zuletzt bereitete Marktteilnehmern der Mangel an weiteren Information über die Veröffentlichung einer Spezifikationsliste, die notwendig ist, damit es eine mobile Lösung für Online-Apotheken zur Einlösung von E-Rezept gibt, zunehmend Sorgen. Mithilfe des Produkts „eHealth-CardLink“ soll nämlich ohne Einstecken der elektronischen Gesundheitskarte das Einlösen von E-Rezepten ermöglicht werden. Vor allem Online-Arzneimittelhändler wie eben Redcare Pharmacy könnten davon profitieren.
Berenberg-Analyst Orgonas schreibt in seiner jüngsten Studie von einer "zuversichtlichen Nachricht" zu eHealth-CardLink: "Redcare erwartet die endgültige Freigabe der Spezifikationen für die eHealth-CardLink (NFC)-Lösung durch die Gematik (die deutsche nationale Agentur für die Digitalisierung des Gesundheitswesens) im März, was mit unserer Prognose für das erste Quartal übereinstimmt. Redcare hat sein Produkt ständig an die Entwicklung der Spezifikationen angepasst, so dass wir davon ausgehen, dass das Unternehmen kurz nach der Freigabe ohne größere Änderungen auf den Markt kommen kann", räumt der Experte größere Zweifel aus.
DER AKTIONÄR kann die positive Einschätzung von Berenberg teilen und bleibt ebenfalls für die Aktie von Redcare Pharmacy optimistisch gestimmt. Am Montag hat der Wert erfolgreich den bestehenden Aufwärtstrend getestet und konnte sich im Tagesverlauf wieder nach oben absetzen. Spekulativ ausgerichtete Anleger nutzen den Rücksetzer nun wieder zum Einstieg. Ein Stopp bei 103 Euro sichert nach unten ab.