Der Arzneimittelhersteller PharmaSGP hat den Sprung auf das Börsenparkett gerade so geschafft. Der Ausgabepreis für die Aktien sei auf 31,50 Euro je Anteilschein festgelegt worden, teilte das Unternehmen am späten Donnerstagabend mit. Das ist das untere Ende der Preisspanne, die bis 36,50 Euro reichte.
Zuvor hatte das Unternehmen bereits das Volumen des Börsengangs deutlich auf rund vier Millionen Aktien reduziert. Diese wurden nun alle verkauft. Der erste Handelstag im regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse soll dieser Freitag sein. Dem Unternehmen selbst wird durch den Börsengang aber kein Geld zufließen, vielmehr wollen die Altaktionäre und Gründer ihre Anteile verkaufen, um andere Projekte zu finanzieren.
Wachsender Markt
„Wir befinden uns in einem strukturell nachhaltig wachsenden Markt und treffen mit unseren natürlichen, rezeptfreien Produkten den Nerv der Zeit. Zudem sind wir finanziell so aufgestellt, dass wir für langfristig ausgerichtete Investoren attraktiv sind", so PharmaSGP-Chefin Natalie Weigand im AKTIONÄR-Interview. "Unsere Vision ist es, das führende Unternehmen in Europa mit dem breitesten Portfolio chemiefreier OTC-Produkte mit führenden Marken in ihren Kategorien zu etablieren und dabei als vertrauenswürdiger Partner möglichst vielen Konsumenten mit chronischen Erkrankungen zu helfen."
Klare Ziele
PharmaSGP will zudem weiter hohe Margen generieren. "Mittelfristig haben wir uns auf die Fahnen geschrieben, beim Umsatz jährlich zweistellig zu wachsen und EBIT-Margen von über 30 Prozent zu erzielen", erklärt PharmaSGP-CFO Michael Rudolf. "Wir sind in der Vergangenheit organisch stark gewachsen. Zu unserer Strategie gehört jedoch grundsätzlich auch externes Wachstum. Wir beobachten den Markt sehr genau und sind bereit, selektiv zuzukaufen."
Im abgelaufenen Jahr hatte das Unternehmen früheren Angaben zufolge einen Umsatz von 62,6 Millionen Euro erzielt, wovon 35,8 Prozent als Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) übrig blieben. Im ersten Quartal 2020, das von der Coronavirus-Pandemie geprägt war, stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut elf Prozent auf 16,7 Millionen Euro. Das EBIT legte um gut 13 Prozent auf 4,3 Millionen Euro zu.
Mit einem Platzierungspreis von 31,50 Euro wird PharmaSGP mit 378 Millionen Euro bewertet. DER AKTIONÄR hat den Börsengang in Ausgabe 25/2020 bereits thematisiert und mutigen Anlegern geraten, mit einem Kauflimit bei 28,00 Euro zu agieren.
(Mit Material von dpa-AFX)