Die Aktie von Pfizer stand zuletzt deutlich unter Druck. Das Abklingen der Corona-Pandemie und ein auch damit verbundener schwacher Ausblick haben das Papier in den vergangenen Wochen deutlich unter Druck gebracht. Zuletzt sorgten auch Abstufungen durch gleich zwei Ratingagenturen für zusätzliche Schwäche bei der Aktie.
Die Ratingagentur Moody's hat den Ausblick für die Bonität des Pharmakonzerns von stabil auf negativ gesenkt. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Pfizer für 43 Milliarden Dollar den Krebsspezialisten Seagen übernimmt. Auch die Ratingagentur Fitch hat ihre Einschätzung zurückgenommen: von positiv auf stabil.
Der Pharmakonzern Pfizer hat sich mit dem Biotechunternehmen Seagen auf eine milliardenschwere Übernahme geeinigt. Dabei will Pfizer für den Krebsspezialisten 229 US-Dollar je Aktie in bar zahlen, wie Pfizer am vergangenen Montag in New York mitteilte. Seagen wird damit mit 43 Milliarden Dollar (gut 40 Milliarden Euro) bewertet. Die Verwaltungsräte beider Konzerne hätten der Transaktion bereits zugestimmt. Seagen prognostiziert laut Mitteilung für 2023 Umsätze von 2,2 Milliarden Dollar. Pfizer zeigte sich dabei zuversichtlich, dass das Unternehmen bis 2030 je nach Fortschritten in der Produktpipeline mehr als zehn Milliarden Dollar an Erlösen beisteuern könnte, mit einem erheblichen Aufwärtspotenzial danach.
Bereits Ende Februar hatte das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Kreise berichtet, dass Pfizer ein Auge auf Seagen geworfen habe. Im vergangenen Jahr soll sich der Krebsspezialist bereits in Gesprächen mit dem Konkurrenten Merck & Co über eine Übernahme im Wert von insgesamt 40 Milliarden Dollar oder mehr befunden haben, der Deal kam jedoch nicht zustande. Bereits damals soll Pfizer Interesse an Seagen gezeigt haben, wie es in dem Bericht hieß.
Ein Schnäppchen ist die Übernahme von Seagen sicher nicht. Die Aktie von Pfizer ist schon seit einige Zeit angeschlagen. Ein erstes positives Signal wäre die Rückeroberung der 38-Tage-Linie. Anleger setzen die Aktie auf die Watchlist.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer.