Es hat sich bereits angebahnt, nun ist es offiziell: Pfizer will Seagen übernehmen und greift dafür tief in die Tasche. Der Pharma-Riese bietet satte 43 Milliarden Dollar für den Krebsspezialisten. Es handelt sich hierbei um die zweite angekündigte milliardenschwere Transaktion im Biotech-Sektor an diesem Montag.
Pfizer hat damit nach den Übernahmen von Global Blood Therapeutics, Arena Pharmaceutical und Biohaven ein weiteres Übernahmeziel identifiziert. Mit 43 Milliarden Dollar könnte es sich hierbei allerdings um den mit Abstand teuersten der aufgelisteten Zukäufe handeln. Mit dem Kaufpreis wird die Aktie von Seagen mit 229 Dollar bewertet.
Im vorbörslichen Handel nähert sich das Papier von Seagen dem Übernahmeangebot von 229 Dollar pro Papier an, zur Stunde legt der Biotech-Wert knapp 19 Prozent auf 205 Dollar zu. Pfizer rechnet damit, dass Seagen mit seinen Krebsmedikamenten wie Adcetris oder Tukysa im Jahr 2030 mehr als zehn Milliarden Dollar zum Konzernumsatz beitragen kann.
Pfizer knüpft damit an seine hohen Übernahmeaktivitäten der vergangenen Jahre an. Kein Wunder, verfügt das Unternehmen über enorme Cash-Reserven, die das Unternehmen durch die Einnahmen mit dem Corona-Impfstoff Comirnaty und dem Covid-19-Medikament Paxlovid aufgebaut hat.
Auch Sanofi hat am Montagmorgen eine Übernahme bekanntgegeben. Für 2,9 Milliarden Dollar wollen die Franzosen den Diabetes-Spezialisten Provention Bio schlucken (DER AKTIONÄR berichtete).
Rund um Seagen gab es immer wieder Übernahmegerüchte, auch Merck & Co sollte bereits an einer Transaktion interessiert gewesen sein. Pfizer ist nun am Ziel und kauft sich anorganisches Wachstum teuer ein. Die Aktie des Pharma-Riesen dürfte kurzfristig unter Druck geraten. Zuletzt war das Chartbild bereits angeschlagen. Watchlist.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer.