Die Aktie von Pfizer hat in den vergangenen Monaten ordentlich Federn lassen müssen. Von 54,93 Dollar im Dezember 2022 ging es zuletzt bis auf unter 40 Dollar nach unten. Im Fokus standen zuletzt die geplante Übernahme von Seagen sowie Abstufungen durch zwei Rating-Agenturen. Nun hat sich auch Wells Fargo kritisch geäußert.
Mohit Bansal, Analyst bei Wells Fargo, hat das Kursziel für Pfizer von 50 Dollar auf 44 Dollar gesenkt, die Einschätzung „Equal Weight“ aber bestätigt. Die Fähigkeit von Pfizer, das Potenzial von Seagen auszubauen, sei eine Show-me-Story. Bansal ist der Ansicht, dass die Aktie von Pfiizer mit einem 2023er-KGV ex-Covid für das Wachtsumsprofil immer noch nicht günstig ist.
Zuletzt hatten bereits die Ratingagenturen Moody's und Fitch ihre Einschätzung gesenkt. Moody's hat den Ausblick für die Bonität des Pharmakonzerns von stabil auf negativ gesenkt. Auch die Ratingagentur Fitch hat ihre Einschätzung zurückgenommen: von positiv auf stabil.
In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Pfizer für 43 Milliarden Dollar den Krebsspezialisten Seagen übernimmt. Der Pharmakonzern hat sich mit dem Biotechunternehmen auf eine milliardenschwere Übernahme geeinigt. Dabei will Pfizer für den Krebsspezialisten 229 US-Dollar je Aktie in bar zahlen, wie Pfizer am vergangenen Montag in New York mitteilte. Seagen wird damit mit 43 Milliarden Dollar (gut 40 Milliarden Euro) bewertet. Die Verwaltungsräte beider Konzerne hätten der Transaktion bereits zugestimmt. Seagen prognostiziert laut Mitteilung für 2023 Umsätze von 2,2 Milliarden Dollar. Pfizer zeigte sich dabei zuversichtlich, dass das Unternehmen bis 2030 je nach Fortschritten in der Produktpipeline mehr als zehn Milliarden Dollar an Erlösen beisteuern könnte, mit einem erheblichen Aufwärtspotenzial danach.
Ein Schnäppchen ist die Übernahme von Seagen sicher nicht. Die Aktie von Pfizer ist schon seit einiger Zeit angeschlagen. Ein erstes positives Signal wäre die Rückeroberung der 38-Tage-Linie. Anleger setzen die Aktie auf die Watchlist.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer.