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Die deutsche Biotech-Gesellschaft Paion hat seit Jahren vergeblich versucht, nachhaltig in die schwarzen Zahlen vorzudringen. Immer wieder musste das Unternehmen Kapitalmaßnahmen durchführen, um den Fortbestand zu sichern. Am Mittwoch kommunizierte die Gesellschaft allerdings überraschend den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.
Überraschend insofern, da die Aachener erst vor wenigen Tagen eine "vollständig gezeichnete Bezugsrechtskapitalerhöhung" angekündigt haben. Denn die Humanwell Healthcare-Gruppe hatte sich bereits bereit erklärt, Aktien, die nicht von bestehenden Aktionären oder anderen Investoren bezogen werden, im Wert von bis zu sechs Millionen Euro zu erwerben. Und auch der Schweizer Investor Nice & Green stand zur Verfügung und wollte ebenfalls neue Aktien, die nicht zugeteilt werden, im Gegenwert von bis zu fünf Millionen Euro beziehen.
Doch dann folgte die Wende: Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Der Grund dafür sei laut Paion der Umstand, dass bei der Gesellschaft "Unregelmäßigkeiten im Verantwortungsbereich des Finanzvorstands" im Hinblick auf eine für die Gesellschaft wesentliche Finanzierung bekannt geworden seien. Die genauen Hintergründe würden demnach ermittelt.
Die Nachricht ist ein Schlag ins Gesicht für alle Altaktionäre, allen voran für diejenigen, die seit vielen Jahren dem Unternehmen das entsprechende Vertrauen geschenkt haben und der Biotech-Firma bei den zahlreichen Kapitalerhöhungen zur Seite standen.
Paion hat viele Jahre versucht, mit dem Narkosemittel Remimazolam den großen Wurf zu landen. Leider ist der Durchbruch nie gelungen.
DER AKTIONÄR hat erst in der Vorwoche vor dem deutschen Biotech-Nebenwert gewarnt und geschrieben, den Wert "unbedingt" zu meiden. Dass der Worst Case derart schnell eintritt, war allerdings nicht zu erwarten. Eine Rettung des Unternehmens zum Wohle der Aktionäre ist nicht in Sicht. Finger weg!
