In dieser Handelswoche hat US-Präsident Joe Biden günstigere Preise für die derzeit heiß begehrten Adipositas-Medikamente von Eli Lilly und Novo Nordisk gefordert. Die Aktien reagierten zwischenzeitlich mit einem Minus von gut drei Prozent. Am Mittwoch geriet die Aktie von Novo Nordisk zusätzlich unter Druck. Einer Studie zufolge könnte Wegovy zu einer Augenerkrankung führen.
Laut übereinstimmenden Medienberichten haben Forscher einen Zusammenhang zwischen Semaglutide, dem Wirkstoff in Ozempic und Wegovy, und plötzlichem Sehverlust afgedeckt. Das Risiko, an einer nicht-arteriellen anterioren ischämischen Optikusneuropathie zu erkranken, sei bei Diabetikern, die Semaglutide einnehmen, viermal höher und bei Menschen, die das Medikament zur Gewichtsreduktion einnehmen, siebenmal höher, zitiert die New York Post eine neue Studie von Mass Eye and Ear, einem Lehrkrankenhaus der Harvard Medical School.
Die relativ seltene Erkrankung "NAION" (nicht arteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie) werde vermutlich durch eine unzureichende Durchblutung des Sehnervenkopfes verursacht, heißt es weiter. Die Folge sei ein schmerzloser, aber irreversibler Sehverlust auf einem Auge - es gebe keine wirksamen Behandlungen für "NAION".
Die Aktie von Novo Nordisk verlor an der Heimatbörse in Kopenhagen am Mittwoch 2,6 Prozent an Wert und distanzierte sich damit weiter vom vor Kurzem markierten Rekordhoch.
Anleger sollten die jüngsten Erkenntnisse aus der Studie zu Semaglutide nicht überbewerten. Es handelt sich um eine seltene Augenerkrankung und es bedarf wohl weiterer Studien, um den Verdacht zu manifestieren. Darüber hinaus arbeitet Novo Nordisk bereits mit Hochdruck an einer neuen Klasse von Gewichtssenkern, die vor allem mit einem besseren Nebenwirkungsprofil aufwarten könnten. Hier sollten Anleger vor allem die weiteren Entwicklungen von CagriSema und Amycretin verfolgen. Die Aktie bleibt langfristig aussichtsreich.