Die Ankündigung einer Stellenstreichung bei Morphosys hat die Aktien des Biotechnologie-Unternehmens am Donnerstag unter Druck gebracht. Zum Wochenschluss versucht sich das Papier nun an einer Stabilisierung. Nach einem Start im Plus ist die Aktie allerdings erneut unter Druck geraten. Derzeit notiert das Papier ein Prozent im Minus bei 16,26 Euro.
Morphosys stellt seine präklinischen Forschungsprogramme ein und streicht am Firmensitz rund 70 Jobs, was etwa 17 Prozent der Mitarbeiter in Planegg entspricht, hatte das Unternehmen am Donnerstag bekannt gegeben.
JPMorgan-Analyst James Gordon wertete die Stellenstreichung leicht positiv, da sich damit der Liquiditätsspielraum für Morphosys vergrößere. Gordon erwartet Einsparungen von insgesamt jährlich 31 Millionen Euro. Er blieb allerdings bei seinem "Underweight"-Votum und einem Kursziel von nur elf Euro.
„Unsere Onkologie-Pipeline im Spätstadium weiter voranzutreiben hat bei Morphosys höchste Priorität. Unsere Pipeline umfasst drei Phase-3-Studien und am wichtigsten ist dabei unsere MANIFEST-2-Studie zu Pelabresib in der Erstlinienbehandlung von Myelofibrose. Pelabresib hat großes Potenzial, die Standardtherapie bei Myelofibrose zu verbessern, und wir sind gespannt darauf, Anfang 2024 erste Daten aus dieser Zulassungsstudie vorlegen zu können“, so der Vorstandsvorsitzende Jean-Paul Kress zur zukünftigen Fokussierung von Morphosys.
DER AKTIONÄR sieht die Strategie von Morphosys in der derzeitigen Phase als sinnvoll. Das Unternehmen muss nun aber auch bei den priorisierten Projekten liefern. Die Aktie bleibt spekulativ, gelingt Morphosys aber der Erfolg insbesondere bei Pelabresib, besteht mittelfristig weiteres Potenzial. Sehr Risikobereite Anleger können darauf spekulieren. Nach dem jüngsten Rücksetzer ist das Papier aber nun wieder charttechnisch angeschlagen. Ein Stopp bei 11,50 Euro sichert die Position nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)