In den letzten Tagen haben sich die Anzeichen verdichtet, nun ist es amtlich: Merck & Co reißt sich die Biotech-Gesellschaft Acceleron Pharma für einen zweistelligen Milliarden-Dollar-Betrag unter den Nagel. An der Börse wird der Schachzug des Pharma-Konzerns, der vor allem für das Krebsmittel Keytruda bekannt ist, positiv aufgenommen.
Je Acceleron-Pharma-Aktie sollen 180 US-Dollar in bar gezahlt werden, wie Merck & Co am Donnerstag mitteilte. Der Unternehmenswert liege bei rund 11,5 Milliarden US-Dollar (9,9 Milliarden Euro). Der Deal soll im vierten Quartal abgeschlossen sein. Zuvor hatte das Wall Street Journal über den potenziellen Kauf berichtet.
Chance auf potenziellen Blockbuster
Merck & Co stärkt mit Acceleron Pharma sein Geschäft mit Medikamenten gegen seltene Krankheiten. Besonders interessant ist ein experimentelles Medikament zur Behandlung der Pulmonal-arteriellen Hypertonie (PAH). Die Erkrankung führt zu einer Verringerung des Sauerstoffgehalts im Blut. Die Substanz von Acceleron Pharma mit dem Namen Sotatercept verspricht, das erste zu sein, das nicht nur die Symptome behandelt und die Krankheit verlangsamt, sondern sie möglicherweise sogar stoppen kann.
Die in den letzten Tagen aufgekommenen Gerüchte haben die Aktie von Acceleron Pharma bereits in Richtung des Übernahmepreises getrieben, den Merck & Co bereit ist, zu zahlen.
Wer bei Acceleron Pharma investiert ist, sollte seine Stücke nun andienen. Für den AKTIONÄR erscheint ein höheres Gegenangebot als eher unwahrscheinlich. Die Aktie von Merck & Co hingegen gehört derzeit nicht zu den favorisierten Titeln im Pharma-Sektor.
(Mit Material von dpa-AFX)