Der US-Konzern Merck & Co hat am Freitag ein Update zur Wirksamkeit seiner Corona-Pille Molnupiravir veröffentlicht. Die schlechte Nachricht: Die neuesten Studienergebnisse haben gezeigt, dass die Pille das Risiko eines Krankenhausaufenthaltens oder gar des Todes bei Erwachsenen mit leichter bis mittelschwerer Corona-Erkrankung deutlich weniger senkt als bisher angenommen. An der Börse ging es für die Aktie von Merck & Co daher abwärts.
Laut neuen Ergebnissen senkt Molnupiravir das Risiko nur um 30 Prozent. Bisher hatte Merck & Co mit einer Wirksamkeit von 48 Prozent gerechnet.
Mitarbeiter der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA bezeichneten die Pille laut der Nachrichtenagentur Bloomberg trotzdem als wirksames Mittel für Personen mit erhöhtem Risiko für eine schwere Corona-Erkrankung. Die neuen Daten sollen in einem FDA-Meeting in der kommenden Woche thematisiert werden. Die Behörde will dann entscheiden, ob die Corona-Pille Molnupiravir eine Notfallzulassung erhält.
Als Grund für die geringere Wirksamkeit gab das Unternehmen an, dass inzwischen die Ergebnisse aller 1.408 Studienteilnehmer ausgewertet worden sind. Zuvor waren es mit 762 Datensätzen nur etwas mehr als die Hälfte gewesen.
An der Börse rauschte die Aktie von Merck & Co nach der Pressemitteilung zeitweise um sechs Prozent ab. Zum Handelsschluss stand ein Minus von rund vier Prozent auf 79,16 Dollar zu Buche. Damit fiel die Aktie unter die 50-Tage-Linie bei 80,62 Dollar, konnte sich auf Schlusskursbasis jedoch über dem GD100 bei 78,54 Dollar behaupten.
DER AKTIONÄR hatte bereits im vergangenen Monat über die guten Aussichten für Merck & Co dank der Corona-Pille berichtet und ein Kauflimit platziert. Seitdem haben die Papiere rund elf Prozent zugelegt. Anleger, die der Kaufempfehlung gefolgt sind, lassen die Gewinne laufen.