Am Donnerstag hat neben vielen anderen Unternehmen auch der US-amerikanische Pharma-Riese Merck & Co die Zahlen zum abgelaufenen dritten Quartal vorgelegt. Diese sind gemischt ausgefallen. Während sich die Gesellschaft weiter auf den Top-Seller Keytruda verlassen kann, bereitet die Umsatzentwicklung von Gardasil in China weiterhin große Sorgen.
Im Konzernverbund steigerte Merck & Co im dritten Jahresviertel die Erlöse um vier Prozent auf 16,7 Milliarden Dollar. 7,4 Milliarden Dollar davon entfielen auf das Krebsmedikament Keytruda. Ebenfalls erfreulich entwickelt sich der Produktlaunch von Winrevair. Das neuartige Medikament, welches zum Einsatz zur Behandlung von pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) zum Einsatz kommt, spülte 149 Millionen Dollar in die Kassen, Analysten hatten nur gut 141 Millionen Dollar auf dem Zettel. Merck & Co sicherte sich den Zugriff auf das Medikament durch die milliardenschwere Übernahme von Acceleron Pharma.
Unter den einzelnen Produkten bereitet Gardasil in China nach wie vor Probleme. Bereits im zweiten Quartal verhagelte die Absatzentwicklung des HPV-Impfstoffes die Ergebnisse von Merck & Co. Im dritten Quartal verzeichnete der Pharma-Riese ein Minus von elf Prozent. Im Interview mit Bloomberg begründete CFO Caroline Lichtfield die enttäuschende Gardasil-Performance in China mit weniger Aufklärungsarbeit im Hinblick auf das sogenannte Humane Papillomavirus (HPV), der als Erreger von Gebärmutterhalskrebs gilt.
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr präzisiert Merck & Co das Umsatzziel am oberen und unteren Ende. Der Pharma-Konzern peilt für 2024 nun Erlöse zwischen 63,6 Milliarden Dollar und 64,1 Milliarden Dollar an. Beim Ergebnis je Aktie (EPS) wird Merck &Co vorsichtiger: Statt 7,94 bis 8,04 Dollar pro Papier sollen nun nur 7,72 bis 7,77 Dollar beim EPS hängen bleiben.
Auf Keytruda ist Verlass, Gardasil bleibt hingegen einmal mehr hinter den Erwartungen im wichtigen chinesischen Markt zurück. Merck & Co hat mit den Zahlen zum dritten Quartal einen gemischten Eindruck hinterlassen. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 90 Euro investiert.