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02.02.2023 Marion Schlegel

Merck & Co: Ausblick enttäuscht – Aktie rutscht ans Dow-Ende

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Merck & Co.

Der US-Pharmakonzern Merck & Co dürfte nach kräftigen Zuwächsen im vergangenen Jahr den Rückwärtsgang einlegen. Der Vorstand kalkuliert auch wegen eines nachlassenden Corona-Rückenwinds für 2023 mit weniger Umsatz und Gewinn, wie das Unternehmen am Donnerstag in Rahway mitteilte.

Investoren und Analysten zeigten sich vom Ausblick enttäuscht, die Aktie rutscht am Donnerstag um 3,5 Prozent ab und ist damit der zweitschwächste Wert des Tages im Dow Jones.

Merck & Co. (WKN: A0YD8Q)

Die Branchenkenner hatten sich zwar bereits für 2023 auf ähnlich hohe Umsatzeinbußen eingestellt; sie waren aber bislang davon ausgegangen, dass der Gewinn nicht so deutlich dahinschmilzt, wie dies nun Merck & Co befürchtet.

Allerdings gaben einige Experten in ersten Reaktionen auf das Zahlenwerk auch zu bedenken, dass in den Schätzungen am Markt womöglich nicht bestimmte Sonderbelastungen eingeflossen seien, die der Konzern bereits zuvor kommuniziert habe. Dabei geht es um Einmaleffekte im Zusammenhang mit der im November verkündeten Übernahme des Krebsspezialisten Imago sowie Zahlungen an Kelun-Biotech im Rahmen eines Lizenzabkommens.

Analystin Louise Chen sprach zwar von einer durchwachsenen Prognose, das Jahr 2022 und der Ausblick belegten aber die Stärke von Merck & Co im eigentlichen Geschäft. Zudem verwies sie auf mehrere Hoffnungsträger in der Forschungspipeline, mit denen sich sogar letztlich Klarheit über die weitere Geschäftsentwicklung beim Pharmahersteller über die laufende Dekade hinaus ergeben könnte.

Vorerst aber muss sich Merck, wie der heimische Konkurrent Pfizer auch, mit den Effekten durch den nachlassenden Corona-Rückenwind auseinandersetzen. Der in der Pandemie wichtigste Umsatztreiber, die Corona-Tablette Lagevrio, dürfte dem Konzern nach eigener Kalkulation im laufenden Jahr lediglich eine Milliarde Dollar in die Kassen spülen. Verglichen mit den fast 5,7 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr 2022 sind dies deutliche Einbußen.

Für 2023 kalkuliert das Management um Firmenchef Robert Davis nunmehr mit einem Konzernerlös in der Bandbreite von 57,2 bis 58,7 Milliarden US-Dollar. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) soll auf 6,80 bis 6,95 Dollar zurückgehen, nachdem es 2022 noch im Vorjahresvergleich um 39 Prozent auf 7,48 Dollar gestiegen war. Dabei veranschlagt Merck allerdings als Sonderbelastung für Imago und Kelun-Biotech allein 53 US-Cent.

Auch wenn die Aktie am heutigen Donnerstag einen Rücksetzer hinnehmen muss, Anleger die der Kaufempfehlung des AKTIONÄR vor gut einem Jahr gefolgt waren, liegen noch immer 43 Prozent im Plus. Der AKTIONÄR erwartet aber nur eine kurzzeitige Korrektur. Letztendlich war das Ergebnis so zu erwarten, das Gesamtpaket stimmt weiter. Spannend ist auch die Kooperation mit Moderna. DER AKTIONÄR empfiehlt dabeizubleiben, die Position aber mit einem Stopp bei 82,00 Euro abzusichern.

(Mit Material von dpa-AFX)

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