Mit ordentlichen Quartalszahlen oder einem Management, dem es nach fünf Jahren endlich gelungen ist, neue Geschäftsfelder zu erschließen, hat der aktuelle Kurssprung bei Kodak nichts zu tun. Es ist viel mehr reine Spekulation, auf das was kommen könnte.
Im Juli erwachte die brachliegende Aktie des Foto-Pioniers zu neuem Leben. Regierungsgelder in Höhe von 765 Millionen Dollar sollten an Kodak fließen, um damit Pharma-Produktionen zu finanzieren. Unter anderem sollten Bestandteile von Hydroxychloroquin, einem Generika, das angeblich als Mittel gegen das Coronavirus eingesetzt werden kann, produziert werden. Der Aktienkurs von Kodak schoss von 2,20 Dollar auf 60 Dollar in die Höhe.
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Kurze Zeit später – Kommando zurück. Die Bedingungen für das Darlehen wurden womöglich nicht erfüllt und der Verdacht auf Insiderhandel stand im Raum. Es folgten Ermittlungen der Aufsicht gegen die „U.S. International Development Finance Corp. (DFC)“ sowie Untersuchungen des Wertpapieraufsicht SEC. Der DFC-Kredit wurde auf Eis gelegt und die Kodak-Aktie brach ein.
Am Montag explodiert die Aktie von Kodak jedoch erneut und rast im deutschen Handel um mehr als 60 Prozent auf über 10 Euro. Die News, die den Durchbruch bringt: Die Aufsicht hat bei ihren Ermittlungen nicht feststellen können, dass bei der Kreditvergabe an Kodak Verfahrensfehler unterlaufen sind. Das Unternehmen sei laut DFC für eine Kreditvergabe geeignet.