Die Berichtssaison in den USA nimmt peu à peu an Fahrt auf. Traditionell gehört Johnson & Johnson neben den großen US-Banken zu den Unternehmen, die relativ früh die jüngsten Zahlen des abgelaufenen Quartals vorlegen. Und Johnson & Johnson hat die Marktteilnehmer mit den Zahlen zum dritten Quartal nicht enttäuscht, wenngleich die Firma beim operativen Gewinn etwas kleinere Brötchen backen muss.
Der bereinigte Gewinn je Aktie dürfte zwischen 9,88 und 9,98 Dollar je Papier liegen, so Johnson & Johnson (J&J) am Dienstag. Bislang standen 9,97 bis 10,07 im Plan. Der Umsatz sollte dafür etwas stärker ausfallen. Als Grund nannte J&J den vor wenigen Tagen abgeschlossenen Zukauf des Unternehmens V-Wave.
Der US-Konzern hatte die 1,7 Milliarden Dollar teure Übernahme von V-Wave im abgelaufenen Quartal verkündet. Das Unternehmen hat ein Gerät zur Behandlung von Herzinsuffizienz entwickelt und passt damit gut in die im vergangenen Jahr von J&J eingeschlagene strategische Ausrichtung. Die Konsumgütersparte unter anderem mit Pflastern und Babypuder wurde abgespalten, es blieben die profitableren Geschäftsbereiche mit verschreibungspflichtigen Medikamenten sowie Medizingeräten. Abgesehen von V-Wave kaufte J&J in den vergangenen Monaten weitere Unternehmen zu, darunter auch den Herzgerätehersteller Shockwave Medical für 13,1 Milliarden Dollar.
Blockbuster wächst kräftig weiter
Indes lief es im Biopharma-Geschäft vor allem dank des Krebsmedikaments Darzalex mit einem Produkterlösplus von knapp 21 Prozent auf gut drei Milliarden Dollar (ursprünglich in Zusammenarbeit mit der dänischen Genmab entwickelt) besser als erwartet. Der von den Branchenkennern vorrangig betrachtete bereinigte Gewinn je Aktie ging um neun Prozent auf 2,42 Dollar zurück. Am Markt waren im Schnitt allerdings nur 2,19 Dollar erwartet worden. Unterm Strich sank der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft wegen höherer Kosten um mehr als ein Drittel auf knapp 2,7 Milliarden Dollar. Der Umsatz stieg im Quartalsvergleich um gut fünf Prozent auf knapp 22,5 Milliarden Dollar.
Der Erfolg des Krebsmedikaments Darzalex dürfte auch beim AKTIONÄR-Tipp Halozyme auf offene Ohren treffen. Hintergrund: Das Unternehmen erhält Tantiemen an den Produktverkäufen der subkutanen Variante, Darzalex Faspro, von der J&J-Tochter Janssen.
Alles in allem hat J&J ein solides Quartal hingelegt. Der konservative Titel bleibt eine Halteposition (Stopp: 130 Euro).
(Mit Material von dpa-AFX)