Pantera ist vielen als amerikanische Metal-Band bekannt. Doch der Name dürfte auch in der Krebstherapie der Zukunft immer häufiger fallen. Denn bei PanTera handelt es sich um ein Joint Venture zwischen dem AKTIONÄR-Hot-Stock Ion Beam Applications und dem belgischen Nuclear Research Centre (SCK CEN), welches vor Kurzem bei namhaften Investoren frisches Kapital eingesammelt hat und zu einem Schlüsselzulieferer für radiopharmazeutische Produkte avancieren könnte.
PanTera hat vor allem ein Ziel: die großtechnische Produktion von Actinium-225 ermöglichen. Hintergrund: Immer mehr radiopharmazeutische Diagnostik-Produkte respektive Therapien nähern sich der Zulassungsreife oder sind bereits zugelassen. Vor allem Novartis befindet sich mit Lutathera und Pluvicto auf der Überholspur (Zugriff auf die Substanzen durch Akquisitionen gesichert, siehe Tabelle). Das ruft auch andere Pharma-Konzerne auf den Plan, mehrere milliardenschwere Transaktionen haben im Sektor in den zurückliegenden Jahren stattgefunden.
Entsprechend heiß ist der Markt – und der Bedarf an Radioisotopen wie Actinium-225 oder Lutetium-177 enorm. Doch die Markteintrittsbarrieren sind hoch. PanTera verfügt über diese Expertise und hat sogar bereits eine Liefervereinbarung über Actinium-225 mit dem DAX-Konzern Bayer abgeschlossen.
"Actinium-225 ist ein Radioisotop, das beim Zerfall eine deutlich höhere Energie aussendet als Lutetium-177, das kann in einigen Krebsindikationen von Vorteil sein", so Steffen Schuster, der bis Anfang des Monats Firmenlenker der Münchener ITM SE war, vor gut einem Jahr gegenüber dem AKTIONÄR.
Actinium-225 könnte also zum Gamechanger für viele Krebspatienten werden. Die finanziellen Mittel für die geplante großtechnische Produktion von PanTera stellt unter anderem EQT Life Sciences zur Verfügung. 31,3 Prozent der Gesellschaft (Beteiligungswert knapp 88 Millionen Euro) bleiben unter Kontrolle von Ion Beam Applications. Das entspricht gut einem Fünftel der derzeitigen Marktkapitalisierung des gesamten Strahlenspezialisten, der die Marktführerschaft bei der Protonentherapie inne hat.
Mit der PanTera-Finanzierungsrunde ist Ion Beam Applications wieder stärker ins Visier von (Life-Science)-Investoren gerückt. DER AKTIONÄR hat bereits Ende Juni über die rosigen Aussichten des Joint Ventures umfassend berichtet und zum Kauf der Aktie von Ion Beam Applications geraten. Weitere Details zur Story erhalten Sie hier. Kursziel: 23,00 Euro.