Das Robert Koch-Institut (RKI) geht von einer Zunahme von Affenpocken-Erkrankungen in Deutschland aus. Für diesen Fall sind laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach "bis zu 40.000 Dosen" Pockenimpfstoff bestellt worden. Bisher gibt es in den USA zwei zugelassene Impfstoffe gegen Pocken, nun will auch Moderna mitmitschen.
Da sich weltweit Fälle von Affenpocken häufen, richtet Moderna seine Impfstoffplattform darauf aus, eine Impfung zur Abwehr der Krankheit zu finden. Das Biotech-Unternehmen aus Cambridge, Massachusetts, das in Rekordgeschwindigkeit einen Impfstoff gegen Corona entwickelt hat, erklärte am Montag potenzielle Impfstoffe für Affenpocken auf „präklinischem Niveau“ zu untersuchen.
Moderna hat aber noch weitere starke Projekte in der Pipeline. Wie jüngst bekannt wurde, will der Bund zusätzlichen Corona-Impfstoff für den Herbst bestellen und damit auch mehrere mögliche Virusvarianten breiter abdecken. "Wir müssen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein", sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Eine vom Bundeskabinett beschlossene Strategie sehe daher weitere 830 Millionen Euro vor, um ein vom Hersteller Moderna angekündigtes Präparat zu beschaffen, das bei verschiedenen Varianten zugleich wirke.
Auch die Schweizer Beteiligungsgesellschaft BB Biotech ist bei Moderna investiert. Wie Daniel Koller, Head Investment Team BB Biotech, erklärte, sind die Resultate für den Omikron-spezifischen Booster-Impfstoff und den Grippeimpfstoff mRNA-1010 die wohl wichtigsten Ereignisse für 2022. Eine neue Generation dieser mRNA-Vakzine soll herkömmlichen Grippeimpfstoffen hinsichtlich Wirkprofil und Effizienz überlegen sein, indem sie neben den vier von der WHO ausgewählten weitere Antigene und Virenstämme einbezieht. Gelingt es, einen Kombinationsimpfstoff gegen Grippe- und Coronaviren auf den Markt zu bringen, könnte sich der globale Markt für Grippevakzine, der aktuell rund 500 Millionen Dosen jährlich stellt, deutlich erweitern, möglicherweise sogar verdoppeln.
Die Aktie von Moderna kommt derzeit allerdings nicht vom Fleck. Nachdem sie zuletzt wieder etwas stärker tendiert hatte, muss sie am heutigen Dienstag bereits wieder kräftig abgeben. Knapp fünf Prozent geht es nach unten auf 130,92 Dollar. Wichtig ist aus charttechnischer Sicht nun, dass kein neues Jahrestief markiert wird.