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Hot-Stock der Woche: Chance auf Heilung

Hot-Stock der Woche: Chance auf Heilung
Marion Schlegel 26.08.2023 Marion Schlegel

Eierstockkrebs ist eine besonders heimtückische Krebsart mit hohen Todesraten. Ein neuartiger Ansatz gilt als großer Hoffnungsträger – auch für andere Krebsarten.

Der Kampf gegen Krebs bleibt in der Medizin eines der großen zentralen Themen. Einen besonders vielversprechenden Ansatz stellen hier sogenannte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) dar. Der Vorteil im Vergleich zu herkömmlichen Chemotherapien: Sie sollen wesentlich schonender wirken. ADCs bestehen aus einem Arzneimittel, das mit einem Antikörper verbunden ist, der direkt auf die Krebszelle abzielt. Ein Unternehmen, das im Bereich ADCs extrem stark aufgestellt ist, ist der Hot-Stock der Woche. 

„Das Ziel eines besseren Lebens für Menschen mit Krebs ist der Grund, warum wir jeden Morgen aufstehen. Es reicht nicht aus, das Fortschreiten einer Krebserkrankung zu stoppen, wir wollen verhindern, dass der Krebs das Leben eines Menschen zerstört. Deshalb dreht sich alles, was wir tun, um die Entwicklung der präzisesten zielgerichteten Krebstherapien“, heißt es bei Immunogen auf der Website. Immunogen hat bereits ein Produkt am Markt, zahlreiche weitere Projekte befinden sich in der Pipeline.

Quelle: EvaluatePharma
Immer höhere Ausgaben - Marktentwicklung in Mrd. US-Dollar. Weltweit werden sich die Ausgaben zur Behandlung von Eierstockkrebs in den kommenden fünf Jahren wohl mehr als verdoppeln.

Gewaltiges Potenzial

Besonders erfolgreich ist Immunogen im Kampf gegen Eierstockkrebs. Ende vergangenen Jahres hat Immunogen hier für Elahere die erste Zulassung erhalten. Elahere ist das erste ADC seiner Klasse, das sich gegen Folatrezeptor-alpha (FRa) richtet, ein Zelloberflächenprotein, das bei Eierstockkrebs stark exprimiert wird, und der erste von der FDA zugelassene ADC für platin­resistente Erkrankungen.

Und die Nachfrage entwickelt sich stark. Immunogen hat die Prognosen der Analysten für das zweite Quartal regelrecht pulverisiert. Mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 83,2 Millionen Dollar – 77,4 Millionen Dollar davon entfallen auf den Nettoproduktumsatz von Elahere – übertraf die Gesellschaft die Schätzung in Höhe von 42,8 Millionen Dollar deutlich. Unter dem Strich verbuchte Immunogen im zweiten Quartal einen Verlust von zwei Cent je Aktie. Analysten rechneten hingegen mit einem Fehlbetrag in Höhe von 16 Cent pro Aktie. Im kommenden Jahr könnte dem Unternehmen sogar der Sprung in die Gewinn­zone gelingen. Angesichts der derzeit steigenden Zinsen, unter den viele kleine Biotech-Werte zu leiden haben, ist dies ein klarer Pluspunkt für Immunogen.

Zudem winkt weiteres erhebliches Umsatzpotenzial für Elahere. Bislang ist es nur für Patienten zugelassen, bei denen vorher mit Bevacizumab behandelt wurde. Die MIRASOL-Studienergebnisse versprechen hier nun Erweiterung. Die Daten, die im Mai veröffentlicht wurden und für einen Kurssprung sorgten, waren enorm stark. Das Risiko einer fortschreitenden Erkrankung oder gar Tod bei FRa-positivem platinresistentem Eierstockkrebs ist im Vergleich zur Chemotherapie um 35 Prozent niedriger. Das Medikament hat damit das Potenzial, zum neuen Therapiestandard zu avancieren.

Insgesamt forscht Immunogen derzeit an neun Studien in verschiedenen klinischen Phasen, unter anderem zur Behandlung von akuter myeloischer Leukämie (AML) und anderen soliden Tumoren.

Quelle: Bloomberg
Die Nachfrage nach der ersten zugelassenen Therapie von Immunogen, Elahere, ist groß. Die Umsätze steigen, 2024 könnte das Unternehmen sogar die Gewinnzone erreichen.

Top-Akteur mit Übernahmefantasie

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate sind ein hochinteressanter Ansatz im Kampf gegen Krebs. Auch Pfizer hat sich durch die Übernahme von Seagen vor Kurzem auf diesem Gebiet positioniert. Immunogen könnte eines der nächsten Unternehmen sein, das in den Fokus eines großen Players rückt. Aber auch für einen Alleingang ist Immunogen sowohl pipelineseitig als auch finanziell bestens aufgestellt. Die jüngste Korrektur stellt eine interessante Kaufchance dar.

Dieser Artikel ist in DER AKTIONÄR Nr. 35/2023 erschienen, welches Sie hier als PDF gesamt herunterladen können.

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