Der Biotech-Gigant Amgen will die Präsenz und Schlagzahl in China erhöhen. Dafür kaufen sich die Amerikaner bei BeiGene, einem der bekanntesten chinesischen Biotech-Gesellschaften, mit 20,5 Prozent ein. Kostenpunkt: Satte 2,7 Milliarden Dollar. Der Deal erinnert stark an eine andere umfassende Kooperation.
Amgen legt 174,85 Dollar je BeiGene-Aktie in bar auf den Tisch. Das entspricht einem Aufschlag von 30 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs vom Mittwoch. Im Rahmen der Kooperation wird BeiGene die Amgen-Krebsmittel Kyprolis, Blincyto und Xgeva für fünf oder sieben Jahre in China vermarkten. Gewinne und Verluste werden zu gleichen Teilen getragen.
Zudem planen die beiden Gesellschaften, 20 onkologische Pipeline-Assets gemeinsam zu entwickeln. BeiGene übernimmt die Verantwortung für die Entwicklung und Vermarktung dieser in China. Die Chinesen bekommen entsprechende Tantiemen von den Einnahmen außerhalb Chinas, außer beim KRAS-Hoffnungsträger AMG510.
Win-Win-Situation
BeiGene ist bereits eine ähnliche Vermarktungskooperation mit Celgene im Juli 2017 eingegangen. Im Rahmen dieser können die Chinesen seitdem die Krebsmittel Revlimid, Vidaza und Abraxane im Reich der Mitte vertreiben.
DER AKTIONÄR verfolgt die Story rund um BeiGene schon länger, die Pipeline hat sich über die letzten Jahre hinweg prächtig entwickelt. Neben eigenen Projekten haben die Chinesen unter anderem Krebswirkstoffe von Mirati, Zymeworks oder Springworks Therapeutics mit in die Entwicklungspipeline aufgenommen.
Der Kursaufschlag von 25 Prozent bei der BeiGene-Aktie ist nach diesem Deal absolut gerechtfertigt. Dass Amgen auf die Chinesen setzt, spricht ganz klar für die Expertise der Asiaten. Spannend wird es gen Jahresende: Dann wird die chinesische Biotech-Gesellschaft wichtige Studiendaten zum großen Hoffnungsträger Zanubrutinib (ASPEN-Studie) veröffentlichen. Anleger sollten sich den Biotech-Player aus China auf die Watchlist setzen, Amgen bleibt eine aussichtsreiche Halteposition.