Das ursprünglich gegen Ebola entwickelte Medikament Remdesivir gilt als wirksames Mittel gegen Covid-19. In den USA gilt seit Anfang Mai eine Ausnahmegenehmigung für den begrenzten Einsatz des Wirkstoffes in Krankenhäusern. Und auch die Die europäische Arzneimittel-Behörde EMA hat grünes Licht für den Wirkstoff Remdesivir im Einsatz gegen das Coronavirus gegeben.
Remdesivir wird per Infusion verabreicht und hemmt ein Enzym der Viren, das für deren Vermehrung nötig ist. Erste positive Ergebnisse im "New England Journal of Medicine" ("NEJM") zeigen, dass das Medikament den schweren Corona-Verlauf abmildert und die Krankheitsphase um einige Tage verkürzt.
Das Mittel ist heiß begehrt. Die US-Regierung hat bereits eine Vereinbarung mit Gilead bekannt geschlossen, wonach sie praktisch die gesamte Produktionsmenge des Mittels für die nächsten Monate aufgekauft hat. Auch die EU verhandelt.
Billig ist das Medikament allerdings nicht. Eine fünftägige Behandlung mit Remdesivir wird nach Unternehmensangaben bei Bestellung durch die US-Regierung 2.340 Dollar (etwa 2.000 Euro) pro Patient kosten. Dieser Nettobetrag sei auch für Deutschland geplant. Die Kosten werden in Deutschland von den Kassen bezahlt.
Ärmere Länder können sich dies allerdings nicht leisten. Gilead Sciences hat nach eigenen Angaben mit mehreren Generika-Produzenten Lizenzverträge abgeschlossen, damit diese zunächst für 127 hauptsächlich ärmere Länder eine Nachahmerversion von Remdesivir herstellen können. Eine Generikaversion des Medikaments Remdesivir für umgerechnet 57 Euro (4.800 Rupien) pro 100-mg-Fläschchen wurde beispielsweise von der indischen Arzneimittelbehörde zugelassen.
Die Aktie von Gilead Sciences konnte in den vergangenen Tagen zwar peu à peu zulegen, der große Ausbruch nach oben ist bislang allerdings nicht gelungen. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 55 Euro an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)
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