Zum Start in die neue Handelswoche kann die Aktie des Spezialverpackungsherstellers Gerresheimer plötzlich deutlich zulegen. Zur Stunde gewinnt der MDAX-Titel gut vier Prozent an Wert. Erneut sind es Gerüchte rund um die anhaltenden Übernahmegespräche mit Private-Equity-Investoren, die Interesse an dem Unternehmen bekundet haben.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider berichtete, hat ein Konsortium um die Beteiligungsgesellschaften Warburg Pincus und KKR eine unverbindliche Offerte für Gerresheimer abgegeben. Demnach biete das Konsortium fast 90 Euro je Aktie, was den im MDAX notierten Konzern mit rund 3,1 Milliarden Euro bewerte, schreibt die Agentur.
Eine Übernahme sei dem Bericht zufolge allerdings nicht garantiert, eine Einigung werde wahrscheinlich noch mehrere Wochen dauern, hieß es in dem Bericht weiter.
Jüngst hatte bereits die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass Warburg Pincus und KKR die besten Karten für eine Übernahme von Gerresheimer haben, nachdem andere Interessenten aus dem Rennen um den Verpackungshersteller ausgestiegen seien.
Knapp 90 Euro dürfte vor allem die Investoren enttäuschen, die vor etwa einem Jahr noch dreistellige Kurse je Gerresheimer-Aktie auf den Tisch gelegt haben. Im vergangenen Herbst verschreckte Gerresheimer die Marktteilnehmer mit einer überraschenden Gewinnwarnung. Vor allem Effekte aus einem langsameren Lagerbestandsabbau von Kunden hat das Geschäft belastet.
Die Anzeichen verdichten sich immer mehr, dass das Investorenduo KKR und Warburg Pincus das Rennen um Gerresheimer machen könnten. Ein Deal ist allerdings alles andere als sicher beziehungsweise in trockenen Tüchern. Die AKTIONÄR-Einschätzung hat indes Bestand: Investierte Anleger geben keine Aktie aus der Hand und sichern die Position mit einem Stopp bei 65 Euro ab.
Enthält Material von dpa-AFX