Mit einer überraschenden Gewinnwarnung hat der Spezialverpackungshersteller Gerresheimer Ende September viel Vertrauen am Kapitalmarkt verspielt. Seitdem konnte sich der MDAX-Titel nicht erholen. Umso wichtiger werden nun bevorstehende Studiendaten von Novo Nordisk, die auch die Analysten der DZ Bank in einer aktuellen Studie hervorheben.
Das Kreditinstitut reduzierte den fairen Wert für die Aktie von Gerresheimer von 87 auf nun 81 Euro, die Einstufung lautet weiterhin "Halten". Als jüngste Belastungsfaktoren thematisiert Analyst Sven Kürten neben der "heftigen" Gewinnwarnung die Wahl Donald Trumps als US-Präsidenten respektive die Nominierung von Robert F. Kennedy als Gesundheitsminister sowie die guten Studienergebnisse von Amgen zum Abnehmmedikament MariTide. Hintergrund: Der Adipositas-Hoffnungsträger der Amerikaner muss im Erfolgsfall nur einmal pro Monat injiziert werden.
Gerade beim Geschäft mit Autoinjektoren, mit denen Abnehmpräparate wie Wegovy von Novo Nordisk verabreicht werden, erhofft sich Gerresheimer in den kommenden Jahren eine Dynamisierung des Business. Apropos Novo Nordisk: Bevorstehende Phase-3-Studiendaten zum Kombi-Wirkstoff CagriSema könnten die Aktie von Gerresheimer kräftig bewegen. "Im Falle der Zulassung dürfte Gerresheimer für den kombinierten Wirkstoff (Cagrilintide / Semaglutide) eine Zweikammerspritze zur Verabreichung liefern", so DZ-Bank-Analyst Kürten.
Die bevorstehenden CagriSema-Daten von Novo Nordisk sind das Zünglein an der Waage. Können die Dänen die hohen Markterwartungen an das Kombi-Präparat erfüllen und den Weg gen Zulassung ebnen, dürfte dies das Papier des Spezialverpackungsherstellers positiv beeinflussen. Dennoch: Das Vertrauen in das Management ist nach der massiven Gewinnwarnung Ende September in Mitleidenschaft gezogen worden. Es wird dauern, bis dieses wiederhergestellt ist. Anleger sollten sich den MDAX-Wert zumindest auf die Watchlist setzen.