Mit einem Plus von knapp zwei Prozent hat sich die Aktie von Fresenius in einem schwachen Marktumfeld zum Start in die neue Handelswoche zwischenzeitlich an die Spitze des deutschen Leitindex gesetzt. Kein Wunder, gilt das Papier des Gesundheitskonzerns traditionell als defensiver Wert. Indes hat sich Fresenius-Chef Michael Sen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) zu Wort gemeldet.
Fresenius will künftig eher auf Käufe anderer Unternehmen verzichten. Firmenchef Michael Sen schloss in einem Gespräch mit der FAZ (Veröffentlichung in der Ausgabe vom Dienstag) Übernahmen von Wettbewerbern und Start-ups zwar nicht grundsätzlich aus. "Wir können aber mit unserem jetzigen Portfolio organisch sehr gut wachsen - das heißt ohne hohen Kapitaleinsatz. Weil wir gleichzeitig entschulden", sagte der Manager. Fresenius habe lange nicht diese organischen Wachstumsraten im Umsatz gesehen wie in den letzten eineinhalb Jahren, fast zwei Jahren.
Wachstumschancen sieht Sen künftig in Geschäften, die in attraktiven Märkten unterwegs sind, hohe Eintrittsbarrieren und attraktive Profitpools haben und medizinisch relevant sind. "Also Geschäfte, die die Patientenreise in irgendeiner Form berühren", so der Manager. Außerdem setzt Sen auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Krankenhäusern. In den Kliniken des Konzerns würden insgesamt 26 Millionen Patienten im Jahr behandelt. "Dieser Datenschatz ist unglaublich."
Sen hat Fresenius auf mehr Effizienz getrimmt. Randbereiche wurden veräußert und die Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) entflochten. Der ehemalige E.on- und Siemens-Manager ist am morgigen Dienstag (01. Oktober) dann zwei Jahre im Amt als CEO des Gesundheitskonzerns.
Bei Fresenius ist der Chart-Turnaround geglückt. Die Aktie hat sich in den vergangenen Handelswochen nachhaltig über der Marke von 30 Euro festgesetzt. Investierte Anleger geben kein Stück aus der Hand.
(Mit Material von dpa-AFX)