Der deutsche Biosimilar-Spezialist Formycon steht unter Druck. Hohe, angekündigte Abschreibungen lassen die Zweifel an der Strategie des SDAX-Unternehmens am Kapitalmarkt wachsen. DER AKTIONÄR hat nach den Neuigkeiten mit Formycon-Chef Dr. Stefan Glombitza über die jüngsten Entwicklungen gesprochen.
FYB201, das Lucentis-Biosimilar des Unternehmens, wird voraussichtlich temporär vom Vertriebspartner Sandoz vom US-Markt genommen. „Bei der Entscheidung zu FYB201, unserem Lucentis-Biosimilar, handelt es sich um eine taktisch-strategische Maßnahme, um mittel- bis langfristig die Produktwertbeiträge zu stabilisieren", erklärt Glombitza. "Unser Partner nimmt also das Produkt aller Voraussicht nach nur zeitweise vom Markt, um dann auf einem besseren Level wieder einsteigen zu können.”
Probleme bei zweitem Biosimilar
Und auch beim Stelara-Biosimilar muss Formycon kleinere Brötchen backen. „Wir werden beim Stelara-Biosimilar wohl eine langsame Marktöffnung sehen, wie einst beim Markt der Humira-Biosimilars. Formycon nimmt daher Anpassungen vor, die in der absoluten Summe sehr signifikant klingen, also ein hoher zweistelliger bis niedriger dreistelliger Bereich", gibt der Formycon-Chef zu. "Man muss aber klar sagen, dass auch nach der Anpassung noch immer ein sehr attraktives Asset vorhanden ist, was unsere mittelfristige Profitabilität über die nächsten Jahre tragen soll.“