Der Wirkstoffforscher Evotec erhält eine Meilensteinzahlung aus einer Zusammenarbeit mit Bayer. Nach dem Start einer frühen klinischen Studie der Phase I zu einem Nierenmedikament im Juni fließen erstmals zwei Millionen Euro von den Leverkusenern nach Hamburg. Der erste Patient habe die getestete Substanz erhalten, teilte Evotec am Donnerstag mit.
In der Studie wird ein Medikament auf Basis eines monoklonalen Antikörpers gegen das sogenannte Alport-Syndrom verabreicht - eine seltene genetische Nierenerkrankung. Die Substanz ziele auf das Protein Semaphorin-3A (Sema3A) ab, hieß es weiter. Sollten die Tests erfolgreich verlaufen, könnte das Medikament das erste am Markt sein.
Die Studie findet im Rahmen einer bereits 2016 geschlossenen Allianz von Evotec und Bayer statt. Neben den an bestimmte Fortschritte in den Tests geknüpften Meilensteinen hätte Evotec bei einer etwaigen Vermarktung Anspruch auf weitere Zahlungen von Bayer sowie Lizenzeinnahmen.
"Wir freuen uns sehr, dass Bayer mit einem Asset aus unserer Multi-Target-Forschungsallianz im Bereich Nierenerkrankungen in die Phase-I der klinischen Entwicklung voranschreitet. Neuartige klinische Kandidaten, die auf einem verbesserten Verständnis chronischer Nierenerkrankungen aufbauen, werden dringend benötigt, um das breite Spektrum an Krankheitsphänotypen, die wir in diesem Bereich beobachten, wirksam zu behandeln", Evotec-CSO Cord Dohrmann.
Nach deutlichen Kursgewinnen zu Handelsbeginn ist die Aktie von Evotec ins Minus gerutscht. Am Dienstag hat der Biotech-Wert, der inzwischen wieder dem MDAX angehört, erfolgreich die psychologisch wichtige Marke von 20 Euro getestet. In diesem Bereich befindet sich eine breite Unterstützungszone, die Trader im Auge behalten sollten.
Gute News von Evotec, die allerdings nur temporär am Markt Anklang finden. DER AKTIONÄR bleibt für den Biotech-Wert ganz klar optimistisch gestimmt. Risikofreudige Anleger blicken auf den Trading-Tipp. Wer beim Forschungspartner Bayer engagiert ist, beachtet den Stopp bei 48 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.