Die Aktie von Evotec hat sich nach ihrem Tief in der vergangenen Woche bei gut fünf Euro in dieser Woche stabilisieren können. Analysten zeigen sich aber weiterhin gänzlich uneinig darüber, was die weitere Entwicklung der Aktie des Hamburger Biotech-Unternehmens angeht. Während Deutsche Bank Research das Papier mit „Sell“ bewertet, sagt Jefferies „Buy“.
Deutsche Bank Research hat die Einstufung für Evotec zuletzt mit "Sell" und einem Kursziel von vier Euro bestätigt. Analyst Falko Friedrichs erklärt, dass das Mangagement in der Telefonkonferenz zu den jüngsten Quartalszahlen habe die Gründe für die schlechte Ergebnisentwicklung zwar dargelegt habe, das Ausmaß überrasche ihn aber noch immer. Friedrichs glaubt sogar, dass es bei der Aktie erst einmal noch schlimmer werden könnte, bevor es wieder aufwärts geht.
Das Analysehaus Jefferies hingegen rät weiter zum Kauf der Aktie. Auch das Kursziel von 16,00 Euro wurde bestätigt. Jefferies wies darauf hin, dass die Kürzung der Prognose für 2024 nach der jüngsten Vorankündigung bereits bekannt war. Zudem wurden auch die schwachen Finanzzahlen für das zweite Quartal bereits angedeutet. Jefferies glaubt, dass der aktualisierte Ausblick de neuen CEO wahrscheinlich als konservativ zu werten ist. Ziel ist es wohl, damit das Vertrauen wieder aufzubauen. Die Neuausrichtung der Prioritäten wird voraussichtlich weiterhin zu einer Verbesserung des EBITDA auf Jahresbasis von mehr als Millionen Euro führen, wobei erste Einsparungen im dritten Quartal erwartet werden.
Die Aktie von Evotec arbeitet nach dem erneuten massiven Kursrutsch in Folge der Gewinnwarnung in der vergangenen Woche derzeit an einer Bodenbildung. Mittlerweile ist in der Aktie von Evotec viel Negatives einpreist. Für eine Entwarnung ist aber weiter klar zu früh. Der neue Vorstandschef muss nun unter Beweis stellen, dass er das Unternehmen wieder auf Kurs bekommt. Auch das Vertrauen der Anleger muss wieder zurückgewonnen werden. Anleger bleiben deswegen weiter außen vor. Der ursprünglich für den 10. Oktober geplante Capital Markets Day wurde verschoben.