Die Aktie des deutschen Wirkstoffforschers ist Anfang Juli im Bereich der Marke von 10,00 Euro abgeprallt und wieder nach unten gedreht. Zum Start in die neue Handelswoche dürften zunächst positive Impulse beim MDAX-Wert ausbleiben. Denn die US-Bank Morgan Stanley hat die Kaufempfehlung für die Evotec-Aktie gestrichen und das Kursziel massiv reduziert.
Die Analysten stufen das Papier von Evotec von "Overweight" auf "Equal-Weight" ab. Das Kursziel wird massiv von 28,00 Euro auf nur noch 12,00 Euro zusammengestrichen. Das impliziert ein um 57 Prozent niedrigeres Kursziel. Analyst Thibault Boutherin moniert in seiner aktuellen Studie die "begrenzte Visibilität" beim Hamburger Unternehmen.
Mit der Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal erwartet der Morgan-Stanley-Analyst ein strategisches Update, welches die Verlagerung des Schwerpunkts von Innovation auf profitables Wachstum unterstreichen dürfte. Laut Boutherin sei mehr Visibilität sowohl auf kurze als auch auf längere Sicht entscheidend, um eine Erholung der Aktie in Gang zu setzen.
Im Hinblick auf die bevorstehenden Zahlen zum zweiten Quartal richtet der Experte seinen Schwerpunkt auf die Dynamik des Auftragsbestands im Bereich Discovery und der anhaltenden Performance des CDMO-Geschäfts für Biologika aus. Den Halbjahresbericht will Evotec am 14. August vorlegen.
Hinter Evotec liegen komplizierte Monate. Der überraschende Abgang vom langjährigen Firmenlenker Dr. Werner Lanthaler nach zu spät gemeldeten Insidertransaktionen und der schwierige Jahresstart haben Aktie und Management massiv unter Druck gesetzt. Der 14. August muss nun mehr Licht ins Dunkel bringen, um das Vertrauen des Kapitalmarktes peu à peu wiederherzustellen. Der TecDAX-Titel eignet sich derzeit ausschließlich für sehr risikobereite Anleger als Spekulation.