Das reicht bei weitem nicht: Evotec senkt seine Jahresziele deutlich. Schon Dienstagabend teilte der Pharmawirkstoffforscher und -entwickler mit: Das Jahr läuft nicht wie erwartet. Anhaltender Margendruck und langsamer als erwartete Umwandlung von Aufträgen in Umsätze drücken vor allem auf das Ergebnis. Das hat erhebliche Folgen für Aktionäre.
Evotec enttäuscht einmal mehr. Das Hamburger Unternehmen ließ den Markt Dienstagabend wissen, dass dieses Jahr nicht so läuft wie vom Management erwartet. Aufträge werden verzögert in Umsätze gewandelt - das drückt auf Umsatz und Gewinn. Konkret: Beim EBITDA, dem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, rechnet der Vorstand nur noch mit 15 bis 35 Millionen Euro. Noch im Vorjahr standen 66,4 Millionen Euro zu Buche. Heißt übersetzt: Der Gewinn könnte im schlimmsten Fall um 77 Prozent einbrechen! Zuvor hatte Evotec ein "mittleres zweistelliges Wachstum" in Aussicht gestellt.
Weniger dramatisch die erwartete Entwicklung beim Umsatz. Nach Erlösen in Höhe von 781 Millionen im vorherigen Jahr rechnet Evotec nun mit 790 bis 820 Millionen Euro - immerhin also mit einem Zuwachs im zumindest niedrigen einstelligen Prozentbereich.
Einbruch nachbörslich
Das Ausmaß der Enttäuschung hat sich bereits am Dienstagabend gezeigt. Im Späthandel auf der Handelsplattform Tradegate rutschte die Aktie zeitweise um 17 Prozent ab.
Aktionäre wie Analysten sind enttäuscht. Sie hatten mit 882 Millionen Euro Umsatz und einem EBITDA von mehr als 86 Millionen Euro gerechnet. Das, was das Management jetzt in Aussicht stellt, ist schlicht und ergreifend zu wenig. Die Aktie dürfte im Laufe des Vormittags um über ein Viertel fallen - verglichen zum gestrigen XETRA-Schlusskurs bei 8,33 Euro. DER AKTIONÄR hatte bereits zuvor von einem Investment abgeraten. Jetzt heißt es weiterhin: Finger weg.