Gerade erst konnte sich die Aktie von Evotec im Zuge der News zu einer neuen Kooperation mit Pfizer sowie der Partnerschaftserweiterung mit Sandoz wieder der 10-Euro-Marke nähern, muss sie nun bereits wieder einen Rücksetzer verkraften. Die Aktie ist derzeit der mit Abstand größte Verlierer des Tages im MDAX. Es belastet eine Abstufung durch die Analysten der Deutschen Bank.
Deutsche Bank Research hat Evotec von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 12,00 auf 10,00 Euro gesenkt. Analyst Falko Friedrichs rechnet mit einem mauen Quartalsbericht und sieht die Jahresziele des Wirkstoffforschers in Gefahr. Er fürchtet, dass das Ziel für das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) auf etwa 70 Millionen Euro gekappt wird. Der Konses liegt hier derzeit jedoch deutlich höher bei 91 Millionen Euro. Die EBITDA-Schätzungen für 2024 wurden nun um 22 Prozent, die für 2025 um 14 Prozent reduziert.
Wir glauben nicht, dass die Evotec-Aktie in den kommenden Monaten angesichts des oben genannten Prognoserisikos eine Outperformance erzielen kann. Darüber hinaus besteht Unsicherheit darüber, ob der neue CEO Dr. Christian Wojczewski weiteren Umstrukturierungsbedarf sieht und wie seine erste mittelfristige Prognose aussehen wird. Daher gehen wir trotz der positiven Vertragsverlängerung mit Sandoz in dieser Woche, die sich wahrscheinlich deutlicher auf die Finanzzahlen von Evotec im zweiten Jahr auswirken wird, an die Seitenlinie, so die Deutsche Bank.
Die Aktie von Evotec verliert derzeit mehr als vier Prozent auf 9,08 Euro. Damit besteht die Gefahr, dass das Papier unter die 38-Tage-Linie wieder zurück rutscht. Zum Monatswechsel hat der neue Vorstandsvorsitzende Christian Wojczewski sein Amt angetreten. Anfang August soll es im Rahmen des Halbjahresberichts dann ein Update für den mittelfristigen Ausblick geben. Dieser dürfte richtungsweisend werden für den weiteren Kursverlauf der Aktie. Die Aktie eignet sich derzeit ausschließlich für sehr risikobereite Anleger als Spekulation.