Zur Stunde verliert die Aktie des Weltmarktführers in der Laboranalytik über 20 Prozent an Wert. Negative Unternehmensnachrichten von Eurofins sind nicht zu verzeichnen. Allerdings erhebt der Leerverkäufer Muddy Waters in einem Short-Report schwere Vorwürfe gegenüber der Gesellschaft, die in Zeiten der Corona-Pandemie eine Sonderkonjunktur erfahren hatte.
Am Montag hat Muddy Waters seine Short-Position in der Aktie von Eurofins publik gemacht. Der Leerverkäufer sei aufgrund der verworrenen und widersprüchlichen Finanzdaten und Geschäftsabläufe der Meinung, dass das Unternehmen eher auf Betrug als auf konventionelle Geschäfte ausgelegt sei.
"Im besten Fall hat Eurofins einen parasitären Großaktionär, der dem Unternehmen seit zwei Jahrzehnten Geld entzieht. Wir sind jedoch der Ansicht, dass die Finanzdaten von Eurofins erheblich überhöhte Angaben zu Gewinnen, Kassenbeständen und anderen Vermögenswerten enthalten könnten", so Muddy Waters weiter. Eurofins sei demnach ein Unternehmen voller Merkwürdigkeiten und Widersprüche.
Muddy Waters ist kein unbeschriebenes Blatt. Der Shortseller hat sich auch in Deutschland schon Unternehmen wie Ströer oder Corestate Capital vorgeknöpft.
Schwere Vorwürfe, die die Aktie von Eurofins zu Fall bringen. Mit dem Kurseinbruch von gut 20 Prozent notiert der Titel inzwischen auf den Niveaus vor der Corona-Pandemie, die im Frühjahr 2020 begann. Von den Rekordständen hat das Papier nun über zwei Drittel an Wert verloren.
Die Vorwürfe von Muddy Waters wiegen schwer und lassen sich derzeit nur schwer einordnen. Die kommenden Tage werden zeigen, wie Eurofins mit dem Short-Report des Leerverkäufers umgehen wird. Anleger sollten nun keinesfalls ins fallende Messer greifen und die weiteren Entwicklungen abwarten. Derzeit überwiegen die Fragezeichen, wenngleich Eurofins in einem spannenden Markt agiert.