Die Neubewertung des amerikanischen Pharma-Riesen Eli Lilly fußt vor allem auf der starken Nachfrage nach Diabetes- respektive Adipositas-Medikamenten. Doch die Gesellschaft ist auch ein ernstzunehmender Player im Onkologie-Markt. Eine Prognose von GlobalData zeigt, dass Eli Lilly im aufstrebenden Bereich der BTK-Inhibitoren klar die Nase vorn haben dürfte.
Wie Fierce Pharma in Bezug auf die Analyse berichtet, wird Eli Lilly 60 Prozent der Nachfrage für sich verbuchen können und somit einen Jahresumsatz von drei Milliarden Dollar erzielen. Adressieren werden die Amerikaner den Markt mit dem Medikament Jaypirca (Pirtobrutinib), welches Anfang Dezember von der US-Gesundheitsbehörde zur Behandlung von Erwachsenen mit chronischer lymphatischer Leukämie oder dem kleinen lymphatischen Lymphom, die bereits zuvor zwei Therapien absolviert haben.
Dass Eli Lilly laut den Prognosen von GlobalData 60 Prozent des Marktes für BTK-Inhibitoren für sich beanspruchen wird, ist erstaunlich. Denn dieser Wirkstoff-Bereich gilt als besonders umkämpft. Denn die Konkurrenz in Form von Imbruvica (AbbVie/Johnson & Johnson), Calquence (Astrazeneca) und Brukinsa (vom chinesischen Biotech-Unternehmen BeiGene) schläft nicht.
Übrigens: Mit der Zulassung von Jaypirca zahlt sich die milliardenschwere Übernahme von Loxo Oncology, die Anfang 2019 bekanntgegeben wurde, für Eli Lilly weiter aus. Die Amerikaner legten für den Präzisionsonkologie-Spezialisten satte acht Milliarden Dollar auf den Tisch.
Eli Lilly hat mehr als die beiden Produkte Zepbound (gegen Adipositas) und Mounjaro (Diabetes) auf Basis der Substanz Tirzepatid zu bieten. Jaypirca verfügt über Blockbuster-Potenzial. Dennoch: Die Aktie von Eli Lilly ist extrem hoch bewertet und daher derzeit nur eine Halteposition. Der große Wettbewerber im Diabetes- respektive Adipositas-Markt, Novo Nordisk, ist deutlich günstiger bewertet.