Das führende Duo im aufstrebenden Markt für Adipositas-Medikamente, Eli Lilly und Novo Nordisk, strebt für die viel zitierten "Abnehmspritzen" weitere Zulassungen an. Damit sollen die sogenannten GLP-1-Präparate immer größeren Teilen der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Eli Lilly konnte vor Weihnachten eine solche Zulassung verbuchen.
Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat Zepbound (Tirzepatide) als erstes und einziges verschreibungspflichtiges Medikament für Erwachsene mit mittelschwerer bis schwerer obstruktiver Schlafapnoe (OSA) und Adipositas zugelassen. Durch die Einnahme des Abnehmmittels sollen die Schlafstörungen verbessert werden. Laut Eli Lilly sollte Zepbound zusammen mit einer kalorienreduzierten Diät und erhöhter körperlicher Aktivität verabreicht werden.
Ein weiterer großer Markt, den sich Eli Lilly mit der "Abnehmspritze" Zepbound öffnet. „Heute werden viele Fälle von OSA nicht diagnostiziert und nicht behandelt, wodurch Millionen von Menschen dem Risiko ernsthafter gesundheitlicher Folgen ausgesetzt sind“, so Patrik Jonsson, EVP nd Präsident von Lilly Cardiometabolic Health und Lilly USA zur Zulassung. „Zepbound ist das erste Medikament, das die mittelschwere bis schwere OSA signifikant verbessert und eine langfristige Gewichtsabnahme bei Erwachsenen mit Adipositas unterstützt. Bei fast der Hälfte der Patienten in der klinischen Studie waren die Verbesserungen so groß, dass sie keine OSA-Symptome mehr hatten, was einen entscheidenden Schritt nach vorn bei der Verringerung der Belastung durch diese Krankheit und die damit verbundenen gesundheitlichen Probleme darstellt.“
Die Aktie des amerikanischen Pharma-Riesen Eli Lilly konnte vor Weihnachten allerdings insbesondere von den Daten zum großen Adipositas-Hoffnungsträger CagriSema aus dem Hause Novo Nordisk profitieren. Der dänische Hauptrivale konnte die hohen Markterwartungen nicht erfüllen (DER AKTIONÄR berichtete).
Trotz der guten News von Eli Lilly zuletzt und dem schwachen Abschneiden von Novo Nordisk in der ersten ausgelesenen Phase-3-Studie mit CagriSema ist der Titel nach Ansicht des AKTIONÄR nach wie vor zu hoch bewertet. Viel mehr sollten Anleger im Adipositas-Markt den Kursrücksetzer bei Novo Nordisk nutzen. Das dänische Unternehmen hat weitere Pfeile im Köcher und ist nicht nur auf CagriSema und Wegovy respektive Ozempic zu reduzieren.