Die Aktie von Zur Rose kennt seit einem Jahr kein Halten mehr. Die Fortschritte auf dem Weg hin zum "E-Health-Ökosystem", die Corona-Krise als Katalysator für das operative Geschäft und die Aussicht auf die elektronische Rezeptierung in Deutschland haben einen umfassenden Neubewertungsprozess bei dem Schweizer Wert ermöglicht. Berenberg sieht dennoch Upside-Potenzial.
Kursziel kräftig angehoben
Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Zur Rose nach Zahlen von 300 auf 500 Franken angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Der Umsatz der Online-Apotheke sei im vierten Quartal höher als erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Gerhard Orgonas in einer am Freitag vorliegenden Studie. Das neue Ziel resultiere aus den erhöhten Schätzungen. Trotz ähnlicher Wachstumsperspektiven bestehe ein merklicher Bewertungsabschlag zu den Aktien der Shop Apotheke.
Das neue Kursziel von Orgonas impliziert ein Upside-Potenzial von lediglich acht Prozent. Allerdings ist die Zur-Rose-Aktie in den letzten Wochen regelrecht durch die Decke gegangen. Starke Eckdaten zum vierten Quartal haben den Anstieg untermauert.
Nächster Trigger
In Deutschland wird das elektronische Rezept (E-Rezept) ab 2022 eingeführt. "Wir sind überzeugt, dass dem elektronischen Rezept in verschiedener Hinsicht eine Schlüsselrolle zukommt", so Zur-Rose-Chef Walter Oberhänsli bereits im Frühjahr 2020 zum AKTIONÄR. Das Unternehmen kennt sich auf dem Gebiet bestens aus.
"In der Schweiz war Zur Rose vor rund 20 Jahren Pionier in der Einführung der elektronischen Rezeptierung. Wir haben es zum Standard gemacht, als noch niemand an das elektronische Patientendossier gedacht hatte", ergänzte Oberhänsli im Interview vergangenes Jahr.
DER AKTIONÄR hat in den letzten knapp zwei Jahren immer wieder bei attraktiven Kursen zum Kauf der Aktie von Zur Rose geraten, inzwischen ist ein Kursplus von satten 465 Prozent angelaufen. Bei 467 Schweizer Franken hat der Wert am Freitag ein neues Rekordhoch markiert. Doch in den letzten Wochen schoss der Wert ein wenig über das Ziel hinaus. Interessierte Anleger sollten daher einen klaren Kursrücksetzer in Richtung Ausbruchsniveau abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)