Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat mit seinem Mittel Iptacopan den primären Endpunkt einer Phase-2-Studie erreicht. Erforscht wurde die Wirksamkeit der Medizin bei der seltenen Nierenerkrankung IgA-Nephropathie (IgAN).
Für IgAN – eine seltene und oft fortschreitende Nierenerkrankung, die vor allem junge Erwachsene betrifft und bis zum Nierenversagen fortschreiten kann – gebe es derzeit keine zugelassenen Medikamente. Iptacopan habe einen Trend zur Stabilisierung der Nierenfunktion gezeigt, teilte das Unternehmen am Sonntag mit.
Man habe eine außerdem klinisch bedeutsame Reduktion der sogenannten Proteinurie erzielt, hieß es weiter. Unter Proteinurie versteht man die übermässige Ausscheidung von Proteinen (Eiweiß) über den Urin. Die Grenze für eine normale Proteinausscheidung wird von der Wissenschaft mit weniger als 150 Milligramm pro Tag angesetzt.
Bereits zuletzt konnte Novartis mit einigen positiven News aufwarten. Der Pharmakonzern konnte mit seiner Radioligandentherapie 177Lu-PSMA-617 die Lebenserwartung von Prostatakrebs-Patienten verlängern. Wie der Konzern am vergangenen Donnerstag mitteilte, erreichten die Daten auch eine statistische Signifikanz.
Prostatakrebs zählt zu den zweithäufigsten Krebsarten bei Männern. Die Chance, länger als fünf Jahre zu leben, liegt bei 30 Prozent, so der Konzern. Sehr oft werde der Krebs erst entdeckt, wenn er schon begonnen habe, Metastasen zu bilden. Die Lebenserwartung liege dann bei etwa zehn Monaten.
Die Schweizer Großbank UBS hat daraufhin die Einstufung für Novartis mit "Buy" und einem Kursziel von 96 Franken bestätigt. Der Optimismus anlässlich der auf der Krebskonferenz ASCO präsentierten Studiendaten zur Strahlenherapie Lu-PSMA-617 sei berechtigt, schrieb Analystin Laura Sutcliffe in einer am Freitag vorliegenden Studie.
Die Aktie von Novartis kommt aber weiterhin einfach nicht in Schwung. Derzeit kämpft sie erneut mit der 200-Tage-Linie. Die Aktie ist momentan eine Halteposition. Anleger können sich aber weiter über eine starke Dividende freuen. Die Rendite beträgt derzeit 3,8 Prozent.
(Mit Material von dpa-AFX)