Der Pharmakonzern GSK hat im Rechtsstreit um das Magenmedikament Zantac erstmals einen Vergleich geschlossen. Die Briten einigten sich laut einer Mitteilung vom Freitag vertraulich und nannten daher keine Summen. Mit der Einigung wird ein Fall niedergelegt, der am 24. Juli vor einem kalifornischen Gericht verhandelt werden sollte.
In den USA ist eine Vielzahl an Klagen wegen vermeintlicher Krebsrisiken von Zantac anhängig, das unter anderem bei Sodbrennen eingenommen wird. Involviert sind unter anderem die Pharmakonzerne Pfizer
GSK räumt mit dem Vergleich eigenen Angaben zufolge kein Schuldeingeständnis ein. Man werde sich auch weiterhin vehement basierend auf Basis der Fakten und der Wissenschaft in allen anderen Zantac-Rechtsstreitigkeiten verteidigen, hieß es dazu vom Unternehmen weiter. Die Sorge um hohe Milliardenforderungen hatte im vergangenen Jahr die Aktienkurse der betroffenen Unternehmen zeitweise belastet.
Anfang Dezember hatte dann ein Gerichtsentscheid in den USA für Erleichterung gesorgt: Ein Gericht im US-Bundesstaat Florida kam damals zu dem Schluss, dass die Klagen wissenschaftlich nicht fundiert seien. Dieser Entscheid gilt den Konzernen derzeit als wegweisend für die Klagen in anderen US-Bundesstaaten.
Das von GSK entwickelte und in den 1980er-Jahren auf den Markt gebrachte Zantac enthält den Wirkstoff Ranitidin, der von den Klägern mit den potenziell krebserregenden Nitrosodimethylaminen (NDMA) in Verbindung gebracht wird. Im Frühjahr 2020 verbot die US-Behörde FDA sämtliche rezeptfreien und verschreibungspflichtigen Ranitidin-Produkte, wenig später folgten auch die europäischen Behörden mit einem ähnlichen Schritt.
Die Aktie landet nach den Zantac-News einen charttechnischen Befreiungsschlag und steigt an der Heimatbörse in London rund sechs Prozent. Mitte April hat DER AKTIONÄR den Dividenden-Titel (aktuelle Rendite: rund vier Prozent) zum Kauf empfohlen. Konservativ ausgerichtete Anleger mit Weitblick nutzen das Chartsignal zum Einstieg. Ein Stopp bei 14,40 Euro sichert nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: GSK.