Nach dem massiven Kurseinbruch am Donnerstag tritt das Papier von CureVac am frühen Freitagmorgen auf der Stelle. Die Aktie notiert derzeit auf der Handelsplattform Tradegate bei 48,05 Euro. Nun hat sich der Vorstandsvorsitzende Franz-Werner Haas in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur geäußert.
Die vorläufig geringe Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von CureVac steht nach Ansicht von Haas zu Unrecht in der Kritik. Kein anderes Vakzin sei an so vielen Virusvarianten getestet worden.
„Es ist faktisch eigentlich nicht korrekt, die Zahl der vorläufigen Wirksamkeit unseres Corona-Impfstoffs und die Zahlen zur Wirksamkeit anderer Impfstoffe nebeneinander zu stellen", sagte Haas. In der Studie zum Corona-Impfstoffkandidaten CVnCov seien 29 Virusvarianten enthalten. Das ursprüngliche Virus, der Wildtyp, spiele kaum mehr eine Rolle. „Die Zahlen zur Wirksamkeit der anderen Impfstoffe sähen vermutlich anders aus, wenn man deren Studien zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt hätte."
CureVac hatte am Mittwoch in einer Pflichtbörsenmitteilung bekanntgegeben, dass sein Corona-Impfstoff einer Zwischenanalyse zufolge eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung "jeglichen Schweregrades" habe. Bei den anderen in der EU zugelassenen Präparaten liegt der Wert deutlich höher.
Das Tübinger Unternehmen möchte in den kommenden zwei bis drei Wochen die Analyse der Daten aus der finalen Studienphase abschließen. Dabei werde sich die Wirksamkeit des Impfstoffs nochmals verändern, zeigte sich Haas überzeugt. Sobald dies abgeschlossen sei, werde CureVac mit der EMA beraten, ob man noch weitere Daten benötige.
Das Unternehmen ist weiter überzeugt, seinen Impfstoff bis zur Zulassung zu bringen. Haas zufolge soll dem auch eine möglicherweise relativ geringe Wirksamkeit nicht im Weg stehen. „Angesichts der Pandemie kann es nur heißen: Wenn es einen wirksamen Impfstoff gibt, sollte dieser auch zum Einsatz kommen." Haas verwies dabei auch auf die zahlreichen Entwicklungsländer, in denen bislang kaum oder gar keine Corona-Impfstoffe verfügbar sind.
Curevac-Investor Dietmar Hopp glaubt auch weiter an das Unternehmen. „Ich bin zuversichtlich, dass CureVac erfolgreich sein wird", sagte er der Heidelberger "Rhein-Neckar-Zeitung" (Freitag). Dem Portal merkur.de sagte Hopp, er bleibe "auf alle Fälle als Investor erhalten." „Ich glaube felsenfest an das Unternehmen", fügte er hinzu.
Nichtsdestotrotz hat der Konkurrent BioNTech zuletzt auch bei Varianten sehr gute Wirksamkeitsergebnisse erzielen können. Die Aktie von CureVac ist derzeit ein heißes Eisen. Die Aktie fiel im Zuge des jüngsten Kursrutsches unter den Stopp des AKTIONÄR und wurde verkauft. DER AKTIONÄR wird die weitere Entwicklung von CureVac aber eng verfolgen und Sie weiter am Laufenden halten.
(Mit Material von dpa-AFX)
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Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
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