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12.10.2021 Maximilian Völkl

CureVac: Erster Schock verdaut - Verluste reduziert - und jetzt?

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CureVac

Es war der nächste Hammer im Impfstoff-Debakel von CureVac: Am frühen Nachmittag gab der Konzern bekannt, den Corona-Impfstoff-Kandidaten der ersten Generation CVnCoV endgültig fallen zu lassen. Die Aktie sackte zweistellig ab. Inzwischen wurden die Verluste etwas reduziert. Das Management blickt zumindest hoffnungsvoll auf den Kandidaten der zweiten Generation.

CureVac-Vorstandschef Franz-Werner Haas kündigte am Dienstag an, sich mit dem britischen Partner GlaxoSmithKline (GSK) auf die Entwicklung weiterer, besserer Covid-19-Impfstoffe zu konzentrieren. Diese sollen unter anderem einen langanhaltenderen Schutz gegen neue Varianten in einer einzigen Impfung bieten. „Wir sehen, dass wir mit CVnCoV nicht mehr Teil der ersten Welle von Pandemie-Impfstoffen sein können. Aber wir haben die feste Absicht, gemeinsam mit unserem Partner eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung eines neuen, verbesserten Impfstoffs der zweiten Generation einzunehmen“, erklärte Haas.

Die vorproduzierten Dosen von CVnCoV werden laut Haas vernichtet. Um wie viele es sich handelt, wollte er nicht sagen. Als unmittelbare Folge des Rückzugs ende der Vorvertrag mit der Europäischen Kommission, in dem CVnCoV für den akuten Pandemiebedarf vorgesehen war, sagte Haas. Er gehe nicht davon aus, dass Vorauszahlungen der EU in Höhe von 450 Millionen Euro zurückgezahlt werden müssen. Damals sei man davon ausgegangen, dass die Entwicklung eines Impfstoffs gewisse Investitionen erfordere. „Es war keine Vorauszahlung auf zu liefernde Dosen.“

Viele offene Fragen

Mit der Bundesregierung, die Anteile an CureVac hat, sei man im Gespräch. Der Bund war im vergangenen Jahr über die Aufbaubank KfW mit 300 Millionen Euro eingestiegen und hält laut KfW damit einen Anteil von 16 Prozent. Zu weiteren Verträgen oder möglichen Rückzahlungen konnte Haas keine Stellung nehmen. „Das wäre zu verfrüht.“ CureVac prüfe, inwieweit die in diesem Zusammenhang eingegangenen Verpflichtungen auch auf die Impfstoffkandidaten der zweiten Generation übertragen werden können.

CureVac und GSK gehen davon aus, dass sie in den nächsten Monaten in die klinische Entwicklung eintreten werden. Ziel ist laut Haas, die behördliche Zulassung für die Marktreife eines verbesserten Covid-19-Impfstoffs im Jahr 2022 zu erreichen. Im Vergleich zum ersten Impfstoff weise CV2CoV in Tiermodellen eine bis zu zehnfach höhere Immunogenität auf.

CureVac (WKN: A2P71U)

CureVac verliert durch den Rückzug des ersten Impfstoff-Kandidaten weiteres Vertrauen. Auch wenn das Kursminus im Tagesverlauf etwas reduziert wurde, werden viele Anleger nach dem Debakel vorerst einen Bogen um die Aktie machen. DER AKTIONÄR führt den hochspekulativen Impfstoff-Wert derzeit nicht auf der Empfehlungsliste.

Mit Material von dpa-AFX

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: CureVac.

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